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Die Pressingmaschine
Klopp und seine taktischen Finessen
Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:
⚽Jürgen Klopps Pressing: Praxisbeispiel
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⚽Jürgen Klopps Pressing: Praxisbeispiel
Jürgen Klopp hat dem deutschen Fußball nicht nur viel Freude bereitet, sondern auch zahlreiche Begriffe geprägt. Seine Mannschaften nennt er entweder „Pressingmaschine“ oder „Pressingmonster“. Klopp liebt das Wort „Pressing“ und das aus gutem Grund: Kaum ein Trainer hat sich so intensiv mit den Feinheiten eines effektiven Pressings auseinandergesetzt wie er.
Bereits bei Borussia Dortmund war dies das Markenzeichen seiner zweimaligen Meistermannschaft. Auch in Liverpool war das Pressing ein Eckpfeiler seines Erfolgs. In der Saison 2018/19 war Klopps ausgefeiltes Pressingsystem ein wesentlicher Grund, warum Liverpool die Champions League gewinnen konnte. Es ist deutlich komplexer als das System von Sacchi.
Dieses Beispiel verbindet die Idee des Pressingsignals mit der der Pressingfallen:
Die drei vordersten Spieler rücken weit in den gegnerischen Strafraum vor und blockieren dort die Anspielstationen, ohne sofort ins Pressing überzugehen. Auf der kleinen Fläche rund um den eigenen Strafraum darf der Gegner zunächst Pässe spielen. Vielleicht versucht er gar nicht erst, sich gegen die hoch postierten Liverpooler durchzukombinieren, sondern spielt sofort den Ball lang?
Doch Liverpools Gegner taten dies selten. In der Champions League traf Liverpool auf Teams wie Bayern München, den FC Barcelona und Tottenham Hotspur, die alle auf flache Pässe setzen. Dementsprechend versuchten diese drei Mannschaften auch gegen Liverpool, das Spiel mit kurzen, flachen Pässen zu eröffnen.
Die wichtigste Aufgabe für Liverpool war es also, die flachen Pässe des Gegners in die gewünschten Bahnen zu lenken. Im wahrsten Sinne des Wortes: Über ausgeklügelte Pressingfallen zwang Liverpool dem Gegner bestimmte Passwege auf. Begann der Gegner den Spielaufbau mit einem Pass neben den Strafraum, ging Liverpool ins Pressing über. Dies geschah jedoch keinesfalls überfallartig:
Ein Spieler rückte von außen zunächst auf den ballführenden Spieler zu. Dabei achtete er darauf, dass der Spieler am Ball keinen Pass auf die Außenbahn spielen konnte. Dazu lief er den Gegenspieler bogenförmig an, stets darauf bedacht, dass der gegnerische Außenverteidiger im Deckungsschatten hinter ihm verschwand.
Liverpool war in diesen Situationen so aufgestellt, dass für den Gegner nur ein Passweg frei blieb: der ins Zentrum. Dort lauerte jedoch bereits ein Liverpooler Spieler, der den angespielten Akteur sofort unter Druck setzte. Er lief im Vollsprint auf ihn zu und suchte den Körperkontakt, sobald der Ball beim Gegner ankam. Wenn Liverpool den Ball so eroberte, war das optimal. Die übrigen Spieler deckten die Handlungsoptionen für den Gegner um den Ball herum ab und stellten eine kleine Pressingfalle: den Pass auf die Außenbahn.
Liverpools Außenverteidiger machte sich bereit, nach vorne zu rücken, sobald der Pass gespielt wurde. Falls der Ball tatsächlich auf die Außenbahn kam, wartete dort schon die nächste Pressingfalle. Spätestens hier hatte Liverpool den Gegner fest im Griff. Der gegnerische Spieler auf der Außenbahn war isoliert:
Der Innenverteidiger hinter ihm wurde von dem Akteur abgedeckt, der das Pressing gestartet hatte. Der Zentrumsspieler, der den Ball zu ihm gespielt hatte, war ebenfalls gedeckt von dem Spieler, der ihn zuvor attackiert hatte. Der ballführende Spieler selbst sah sich sofort einem Gegenspieler gegenüber, der ihn im Vollsprint anlief. Liverpool agierte im Pressing also wie eine Schlange, die ihrer Beute nach und nach die Luft abschnürt.
Vor allem machte Klopp sich geschickt die Eigenheiten des Gegners zunutze: Da er wusste, dass Liverpools Gegner flach herausspielen wollten, konnten seine Spieler dies zu ihrem Vorteil nutzen. Sie wussten auch, dass der Gegner den direkten Pass auf die Außenverteidiger eigentlich vermeiden wollte; seit Sacchis Zeiten ist bekannt, zu welchen Problemen das führen kann.
Entsprechend bot Liverpool dem Gegner zunächst einen verlockend aussehenden Pass an: einen Pass direkt ins Mittelfeldzentrum, dorthin, wo die spielstärksten Akteure postiert waren. Liverpool gab dem Gegner nur das, was er haben wollte, weil sie genau wussten, dass sie den Angriff trotzdem verteidigen konnten. Am Ende landete der Ball genau dort, wo Liverpool ihn erobern wollte. In den meisten Fällen endete der gegnerische Angriff abrupt.
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Übungen:
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