Der Moment des Ballverlusts

Gegenpressing oder fallen lassen?

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Der Moment des Ballverlusts

  2. 👉3 Neue Übungen für Dich!

⚽Der Moment des Ballverlusts

Druck oder kein Druck möglich?

Die Entscheidung, die die Spieler nach einem Ballverlust treffen müssen, lautet: Soll ich mich am Gegenpressing beteiligen und Druck auf den Gegner ausüben? Oder soll ich mich zügig zurückziehen und meine defensive Position einnehmen? Dieses Spannungsfeld bestimmt massgeblich, wie die initiale Reaktion der Spieler auf den Ballverlust ausfällt. In anderen Phasen liess sich dieses Spannungsfeld nur schwer auflösen. Nach einem Ballverlust müssen sich Spieler nur eine Frage stellen: Können wir Druck ausüben auf den Gegner? Falls ja: Ab ins Gegenpressing! Falls nein: Zurück in die Defensivformation!

Doch nichts in der Fussballtaktik ist wirklich simpel - so auch nicht die Antwort auf diese Frage. Ob eine Mannschaft Druck auf den Gegner ausüben kann, hängt von diversen Faktoren ab. Die Faktoren für ein gutes Pressing gelten auch für ein gutes Gegenpressing: Die Mannschaft muss den ballführenden Spieler unter Handlungsdruck setzen. Sie muss die gegnerischen Handlungsoptionen begrenzen. Dazu hilft es, eine Überzahl um den Ball zu bilden. Währenddessen muss sie stets die eigene Tiefe absichern, um einen Pass hinter die Abwehr zu verhindern.

Sind diese Faktoren erfüllt? Um sich nach einem Ballverlust zu orientieren, sind erneut die vier Referenzpunkte entscheidend:

Wie ist die Position der Gegenspieler? Hat der Gegner eine klare Überzahl in Ballnähe? Welche Anspielmöglichkeiten besitzt er? Kann er mit einem einfachen Pass viel Raumgewinn erzielen?

Wie ist die Position der Mitspieler? Hat die eigene Mannschaft eine Überzahl in Ballnähe? Kann ein Mitspieler direkt Druck ausüben auf den Gegenspieler? Erhalte ich Unterstützung, wenn ich ins Gegenpressing gehe? Oder bewegen sich die Mitspieler allesamt im Sprint vom Ball weg?

Wo befindet sich der Ball? Hier spielt vor allem die Art des Ballverlustes hinein. Ein Fehlpass direkt in den fuss eines freien Gegenspielers ist eine potenziell grosse Gefahr: Er hat den Ball fest unter Kontrolle und kann sofort das Spiel fortführen. In den seltensten Fällen aber kontrolliert der Gegner den Ball nach einer Eroberung derart sauber. Befindet sich der Ball in der Luft? Muss der Gegenspieler die Kugel erst kontrollieren? Befindet er sich in einer instabilen Körperposition? In diesen Fällen gewinnt die Mannschaft wichtige Sekunden, um zum Gegenpressing vorzurücken.

Wo im Raum fand der Ballverlust statt? Verliert eine Mannschaft den Ball am eigenen Strafraum, hat die Sicherung des Tors Vorrang vor der direkten Rückeroberung. Am gegnerischen Strafraum darf es mehr Risiko sein: Eine direkte Rückeroberung bietet die Chance, direkt abzuschliessen. Der Gegner wiederum muss im Konter einen weiten Weg zurücklegen.

Wie die Spieler die Lage einschätzen, beeinflusst ihre Reaktion auf den Ballverlust. Kommen sie zu dem Schluss den Gegner direkt unter Druck zu setzen, werden sie es tun. Sie werden in Richtung des Balls rücken. Manche Spieler werden direkt zum Zweikampf übergehen. Anderer Spieler werden Handlungsoptionen des Gegners blockieren. Dazu können sie Ballnahe Gegenspieler abdecken oder Passwege unterbrechen.

Kommt ein Spieler zu dem Schluss, dass er nicht zum Druck auf den Gegner beitragen kann, wird er sich zügig in Richtung seiner Defensivposition zurückziehen. Hier gelten ähnliche Prinzipien wie nach einem Ballgewinn. Die Spieler der Mannschaft, die den Ball verlor, werden in ihre defensive Position ausschwärmen, sprich: Sie werden sich zurück-und kompakt zusammenziehen. Dabei orientieren sie sich zum Gegenspieler hin: Kein Gegner sollte die Chance erhalten mit dem Ball am Fuss aufzudrehen und Richtung Tor zu starten.

Gegner nach aussen lenken:

Diese Ausführungen sind arg theoretisch. Ein Spieler auf dem Feld kann kaum all diese Aspekte beachten, direkt nachdem der Ball verlorengegangen ist. Würde er sich erst orientieren, verlöre er wichtige Millisekunden im Kampf um den Ball. Auf Profiniveau können diese Millisekunden entscheiden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Spieler auf ihre Mitspieler vertrauen können: Sie müssen wissen, dass in der eigenen Struktur ein Gegenpressing möglich ist.

Nehmen wir an, ein Spieler befindet sich nach Ballverlust in der Nähe des Balls. Er hat keinen genauen Überblick, wo sich seine Mitspieler befinden. Er weiss nur: Niemand ist so nahe am ballführenden Gegenspieler wie er. Er kann sofort hinsprinten und den Gegner unter Druck setzen. Wie soll er dies anstellen?

Hier kommt ein Prinzip des Defensivspiels zum Tragen: Die Sicherung des Zentrums hat Vorrang vor der Sicherung der Flügel. Im Zentrum kann der Gegner aufdrehen in Richtung Tor, er hat zahlreiche Optionen, das Spiel fortzuführen. Die Aussenlinie beschränkt die Handlungsoptionen des Gegenspielers jedoch. Geht ein Spieler also zum Gegenpressing über, ohne einen genauen Überbllick über die Situation zu besitzen, sollte er dieses Prinzip beachten: im Zweifel sollte er den Gegner nach aussen lenken. Ein bogenförmiger Lauf etwa ist geeignet, um mit dem Deckungsschatten den vertikalen bzw. diagonalen Passweg abzusichern. Dem Gegner bleibt nichts anderes übrig, als den Ball nach aussen zu spielen.

Nach einem Fehlpass von der linken Seite hat der Gegner den Ball. Der anlaufende Spieler wird ihn nun nach aussen lenken in der Hoffnung, den Gegner dort im weiteren Verteidigungsverlauf isolieren zu können. Auch hier gibt es also Parallelen zwischen regulärem Pressing und Gegenpressing.

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Übungen:

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