"Gegenpressing" ist der beste Spielmacher - Jürgen Klopp

Kennst du die drei Varianten des Gegenpressings?

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Gegenpressing

  2. 🆕2 neue Übungen für dich!

  3. 💥Spiel der Woche

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⚽Gegenpressing

Auch die herausragendsten Mannschaften machen Fehler. Eine unglückliche Ballannahme, ein fehlgeleiteter Pass oder ein Schuss neben das Tor - und schon wechselt der Ballbesitz. Je weiter das Team vorgerückt ist, desto anfälliger wird es für Gegenangriffe. Wenn der Gegner schnell reagiert, versucht er sofort, die entstandene defensive Lücke zu nutzen, und eine Bedrohung für das eigene Tor entsteht. Doch in den letzten Jahren gab es eine bemerkenswerte Entwicklung im Fußball. Warum sollte man nicht die Kontrolle behalten, auch nach einem Ballverlust? Es war schon immer so, dass Spieler nach einem solchen nicht aufgeben. "Nachsetzen!" - Dieses Schlüsselwort haben schon Jugendtrainer ihren Spielern eingetrichtert. Die individuelle taktische Aktion, nämlich das Nachsetzen nach einem Ballverlust, wurde in jüngster Zeit systematisiert. Trainer haben darüber nachgedacht, wie sich ihre Mannschaft nach solchen Situationen verhalten sollte. Das "Nachsetzen" ist nicht mehr einfach nur "Nachsetzen". Es gibt mittlerweile ganze Bücher darüber, wie Teams nach einem Ballverlust agieren sollten.

Jürgen Klopp hat einen Begriff geprägt, der seitdem im Fokus steht: das Gegenpressing. Dieser Ausdruck hat sich etabliert, um das systematische Dranbleiben nach einem Ballverlust zu beschreiben. Im Grunde ist es eine modifizierte Version des Pressings. Auch hier geht es darum, gemeinsam Druck auf den Gegner auszuüben. Der Unterschied liegt darin, dass das Gegenpressing nicht aus der defensiven Formation, sondern aus dem Positionsspiel heraus initiiert wird. Doch wenn das Gegenpressing einfach auszuführen wäre, wäre es schon vor Jahrzehnten ein grundlegender Bestandteil des Fußballs geworden. Es hat gedauert, bis Trainer wie Guardiola oder Klopp aus dem individuellen Dranbleiben ein kollektives taktisches Mittel geformt haben. Gegenpressing besteht nicht nur darin, dass einzelne Spieler nachsetzen. Es erfordert ein komplexes Vorgehen, das Einsatz und Aktivität von allen Spielern erfordert.

Jürgen Klopp sagte einst:

"Think about the passes you have to make to get a player in a number 10 role into a position where he can play the genius pass," Klopp later urged. "Gegenpressing lets you win back the ball nearer to the goal. It's only one pass away from a really good opportunity. No playmaker in the world can be as good as a good gegenpressing situation, and that's why it's so important."

Arten des Gegenpressings

Wenn man den idealen Ablauf eines Gegenpressings skizzieren müsste, würde er sich etwa so darstellen: Ein Team strukturiert sich durch sein gutes Positionsspiel so, dass es beim Umschaltmoment eine numerische Überlegenheit um den Ball herum hat. Die Spieler reagieren unverzüglich auf den Ballverlust und ziehen zusammen. Dabei setzen ein oder mehrere Spieler den ballführenden Gegner unter Druck, während die anderen die Handlungsmöglichkeiten um den Ball blockieren oder die eigene Tiefe absichern. In dieser Situation gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich das Team im Gegenpressing positionieren kann. Diese Optionen hängen davon ab, auf welche Weise das Team die Handlungsmöglichkeiten des Gegners blockieren möchte. Diese Beispiele sind alle idealisiert; in der Praxis ist es selten so klar zu unterscheiden zwischen den verschiedenen Arten des Gegenpressings. Dennoch können Trainer durch ihre Anweisungen und das Training beeinflussen, auf welche Weise ihre Spieler ins Gegenpressing übergehen.

Zugriffsorientiertes Gegenpressing:

Das Team hat die Möglichkeit, alles auf eine Karte zu setzen. In diesem Szenario entscheidet es sich für ein zugriffsorientiertes Gegenpressing. Dabei formiert es sich kompakt um den ballführenden Spieler und setzt den direkten Zugriff auf den Ball in den Fokus. Das Ziel ist es, den ballführenden Gegenspieler in einem regelrechten Netz zu umgeben. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses zugriffsorientiertes Gegenpressings erfordert eine gründliche Vorbereitung und eine kollektive Ausführung, um keine Lücken für den Gegner zu öffnen. Wenn der direkte Zugriff nicht gelingt, könnten potenziell Lücken entstehen.

Passwegorientiertes Gegenpressing:

Eine etwas zurückhaltendere Strategie wäre das passwegorientierte Gegenpressing. Hier liegt der Fokus nicht darauf, maximalen Druck auf den Gegenspieler auszuüben. Stattdessen sollen seine möglichen Anspielstationen blockiert werden. Die Spieler können entweder mit ihrem Deckungsschatten arbeiten oder einen Korridor offenlassen, um dann in den Passweg zu sprinten. Diese Art des Gegenpressings erzeugt zwar keinen intensiven Druck, hat jedoch einen entscheidenden Vorteil: Ein abgefangener Pass kann in der Regel sofort weiterverarbeitet werden, idealerweise in Richtung des gegnerischen Tores. Nach einem Zweikampf befindet sich der Gegner noch in unmittelbarer Nähe, wodurch seltener ein "sauberer" Ballgewinn entsteht.

Mannorientiertes Gegenpressing:

Mannorientierte Taktiken bieten stets eine solide Möglichkeit, die Handlungsoptionen des Gegners zu begrenzen. Bei einem mannorientierten Gegenpressing wird jedem ballnahen Gegenspieler ein Verteidiger zugewiesen. Nach dem Ballverlust richten sich die Spieler sofort auf den nächsten Gegenspieler aus, was potenziell starken Druck erzeugen kann. Allerdings besteht das Risiko, dass das mannorientierte Pressing versagt, wenn der Gegner das Eins-gegen-Eins-Duell gewinnt. In diesem Fall müsste ein anderer Verteidiger seinen Gegenspieler verlassen, was diesen frei für einen Pass machen könnte. Auf diese Weise birgt auch das mannorientierte Gegenpressing gewisse Risiken.

🆕2 neue Übungen für dich!

Wir haben zwei neue Übungen für Dich bereit! Registriere dich kostenfrei als Website-Mitglied, um uneingeschränkten Zugang zu allen Übungen zu erhalten. Wir bemühen uns, wöchentlich neue Übungen hochzuladen.

💥Spiel der Woche

Es steht das Aufeinandertreffen des Erst- und Zweitplatzierten in der Premier League an. Zum vierten Mal in der Geschichte der Premier League duellieren sich Manchester City und Liverpool um die Tabellenführung. Diese Rivalität ist seit Jahren die intensivste der Liga, und in dieser Saison könnten sie erneut einen packenden Kampf an der Spitze liefern (auch wenn sich vielleicht Arsenal oder ein anderes Team in den Kampf einmischen möchten).

Das bevorstehende Spiel am Samstag ist zwar nicht unbedingt ein entscheidendes Sechs-Punkte-Spiel im Titelrennen, aber es könnte dennoch einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Saison haben. Selbst wenn es nur darum geht, dass eines der Teams mit einem bedeutenden Ergebnis ein Statement setzen möchte.

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