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⚽Wenn deine Idee vom Spiel mit der Realität kollidiert
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⚽Wenn deine Idee vom Spiel mit der Realität kollidiert
Wie wichtig ist es für einen Trainer, eine eigene Spielauffassung zu entwickeln?
Das ist ganz elementar. In erster Linie geht es darum, dass man für sich selbst ein Leitbild und eine Orientierung hat. Es geht dabei um Ideale, die man in der Praxis nicht unbedingt erreichen muss. So wie ein Schiffskapitän die Sterne als Navigationshilfe hat, die er auch nie erreichen wird, hat ein Trainer seine Spielidee. Beiden helfen diese Orientierungspunkte dabei, ihre Ziele zu erreichen.

Kann es problematisch werden, wenn ein Verein eine andere Spielphilosophie vorgibt? Wie geht man mit einer solchen Situation um?
Es ist grundsätzlich nicht problematisch, sondern das gute Recht und darüber hinaus auch eine Stärke eines Vereins, wenn er eigene Leitlinien vorgibt. Der Trainer muss sich bereits vor seinem Engagement bei dem entsprechenden Klub die Frage stellen, ob er dieser Spielphilosophie folgen kann, ob sie sich vielleicht mit seiner eigenen deckt oder ob er sie zu seiner eigenen machen kann. Dann ist ein gemeinsamer Weg möglich. Sollten die Vorstellungen vom Fußball jedoch komplett auseinandergehen, dann „matcht“ es zwischen Verein und Trainer einfach nicht.

Welche Faktoren limitieren die Umsetzung der eigenen Spielidee?
Zunächst einmal der Kader. Man kann die Spieler zwar entwickeln, was jedoch in erster Linie zählt, ist der Ist-Zustand, der ein limitierender Faktor sein kann. Hinzu kommt auch der mentale Zustand der Spieler. Zum Beispiel bei einer langen Niederlagenserie muss man Veränderungen vornehmen. Es ist bei der Spielphilosophie wichtig, dass sie dynamisch ist, damit man immer wieder auf Situationen reagieren kann. Es ist das Wichtigste für einen Trainer, sie ständig zu adaptieren und damit auf aktuelle Entwicklungen eingehen zu können.

Ist eine Spielphilosophie jemals fertig?
Sie darf nie fertig sein, denn neben dem Fußball entwickelt man auch sich selbst immer weiter, sammelt neue Erfahrungen und muss letztendlich auch den Trial-and-Error-Faktor berücksichtigen. Das heißt, man probiert etwas aus und erkennt, was funktioniert und was nicht. Anschließend analysiert man die Gründe und kann diese Erfahrungen wieder in seine Spielphilosophie einfließen lassen. Außerdem muss man sich ständig neuen Input und neue Anregungen holen, sich weiterentwickeln, sich ein Stück weit immer wieder selbst neu erfinden. So etwas ist natürlich während einer Pause vom Job problemlos möglich, aber auch im laufenden Prozess darf man sich diesem Thema nicht verschließen. Neuen Input kann man auch aus den Mannschaften im eigenen Verein erfahren – aus jüngeren und älteren Altersbereichen. Es bieten sich immer wieder Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen.
Eine Philosophie ist etwas sehr Individuelles und auch Subjektives. Stößt man damit als Trainer gelegentlich auf Widerstand?
Jeder Trainer erlebt mit seiner Idee gefühlt jede Woche Reibungspunkte. Denn nicht jeder Spieler im Kader ist immer zu 100 Prozent überzeugt davon, alles eins zu eins so umzusetzen, wie der Trainer es vorgibt. Jeder hat seine eigene Art, Fußball zu spielen. Wichtig ist es, einen Konsens für die gemeinsame Arbeit zu finden. Das Gleiche gilt für die Interaktion mit Vereinsverantwortlichen (wie Präsidium oder Aufsichtsrat), mit sportlich verantwortlichen Personen (Geschäftsführer, Manager, Vorstand Sport), mit Vorständen, im Trainerstab, mit Medien und den Fans. Bei alldem ist wichtig, dass man seine eigene Linie hat, aber auch die Meinungen anderer zulässt und eine Entscheidung trifft, was aktuell der beste Weg ist, um erfolgreich zu sein.

Wann ist eine Spielphilosophie abgeschlossen?
Einen Endpunkt bei der Entwicklung der eigenen Spielphilosophie gibt es eigentlich nie. Die Mannschaft bzw. die einzelnen Spieler sind es, die den Takt vorgeben. Sie bestimmen, welche Prozesse neu angestoßen werden müssen bzw. was an der Spielphilosophie weiterentwickelt werden muss. Anhand der Erfahrungswerte aus den Spiel- und Trainingsprozessen heraus kann man folgende Punkte für sich bewerten: Muss man etwas verändern? Ist die Mannschaft in der Lage, etwas zu verändern? Was ist auf Grundlage der Konzeption der nächste Schritt?
Teilweise deuten das die Spieler im Training oder Spiel schon an. Sie liefern Fingerzeige dadurch, dass sie bestimmte neue Variationen und Veränderungen des Spielsystems bzw. der Spielauffassung selber vornehmen – über Kreativität, über eigenes Interpretieren ihrer Rolle und Position. Das gilt es, als Trainer zu erkennen. Dann kann man den nächsten Schritt machen. Auch aus der Gegnerbeobachtung oder aus Trends im nationalen wie internationalen Fußball kann man Facetten ableiten, die gut zur eigenen Spielauffassung passen könnten.
Im Trainingsprozess grundsätzlich, in der Saison- bzw. Wintervorbereitung, aber auch in den Länderspielpausen kann man solche Prozesse einfließen lassen und das Repertoire der eigenen Spielauffassung verändern. Wichtig ist aber eine verständliche Vermittlung der Inhalte. Sie dürfen die Spieler nicht überfordern. Zu viel Input kann durchaus verwirren. Daher muss alles klar und nachvollziehbar und in der Hektik eines Spiels umsetzbar sein.
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