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⚽Warum Formationen überschätzt werden
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⚽Warum Formationen überschätzt werden
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⚽Warum Formationen überschätzt werden
Formationen werden in der taktischen Analyse überschätzt.
Wenn Sie wissen, dass ein Team bei gegnerischem Ballbesitz mit einer 4-4-2-Formation agiert, wissen Sie im Grunde genommen nichts darüber, wie sich die Mannschaft verhält. Spielt sie ein Angriffs- oder Abwehrpressing? Agieren die Spieler eher raum- oder mannorientiert? Welche Pressingsignale nutzt das Team? All diese Fragen ergeben sich aus der taktischen Analyse, nicht aus der Formation. Wer die Taktik eines Teams analysieren möchte, sollte immer zunächst auf dessen taktische Mittel blicken. Eine Formation allein verrät nichts über ein Team.
Ganz wegzudiskutieren ist die Formation aber natürlich nicht. Sie ist zunächst ein Grundgerüst. Sie gibt den Spielern eine grobe Vorstellung davon, welche Aufgaben sie auf dem Feld zu erfüllen haben und wie sich ihre Mitspieler verhalten. Für die Spieler macht es einen Unterschied, ob ihr Team in einem 4-3-3, einem 5-3-2 oder einem 3-4-3 agiert. Die Räume, die die Spieler zu besetzen haben, verändern sich – ebenso wie die Gegenspieler, auf die sie treffen werden. Die Formation gibt den Spielern also einen Rahmen, in dem sie die eigene Position im Raum, die Position der Mitspieler und die Position der Gegenspieler wahrnehmen.
Umformungen der Formation:
Fussball ist kein statischer Sport. Die Spieler sind nicht wie die Figuren im Tischfussball fest an ihre Formation gebunden. Um es militärisch auszudrücken: Die Formation ist die Schlachtanordnung, die der General seinen Truppen mitgibt. In der Schlacht müssen sie aber selbständig entscheiden, wann sie in ihrer Formation bleiben und wann sie diese verlassen. Deshalb kommt es äusserst selten vor, dass eine Mannschaft starr eine Formation spielt. Vielmehr befindet sich die Formation ständig im Fluss.
Immer wieder verlassen Spieler ihre Positionen – aus unterschiedlichsten Gründen. Oft lässt sich nicht genau sagen, ob eine Mannschaft mit drei, vier oder fünf Verteidigern spielt. Zu häufig verlassen die Verteidiger ihre Positionen, und das eigene Defensivspiel ist ständig in Bewegung.
Tatsächlich ist dies einer der Vorteile einer Fünfer-Abwehr: Es können immer wieder Spieler aus der Verteidigung herausrücken, ohne in dieser Zone zu viel Raum preiszugeben. So nutzen gerade Teams mit einer Fünfer-Abwehr das Prinzip des Abwehrdreiecks, wenn einer ihrer Spieler herausrückt. Die vier verbleibenden Verteidiger können zusammenrücken und weiterhin die Breite des Raums gut absichern. Inzaghis Inter Mailand ist hierfür ein Paradebeispiel.
Doch dies ist nur ein Beispiel für die Umformung einer Formation. Mal rückt ein Verteidiger in die Mittelfeldreihe, um einen Gegner zu stören, mal wechselt ein Aussenstürmer in die Mittelfeldreihe, um in der eigenen Hälfte auszuhelfen. In der Praxis wechseln Teams ständig von einer Variante in eine andere – es ist taktisch so gewollt. Formationsbezeichnungen sind damit immer nur grobe Richtwerte, die auf dem Feld selten deutlich zu erkennen sind.
Defensiv- vs. Offensiv-Formation:
Wenn eine Mannschaft mit einer Fünf-Mann-Abwehr spielt, hört man von Kommentatoren häufig den Satz: „Sie spielen eine Mischung aus Fünfer- und Dreierkette.“ Das bezieht sich in den seltensten Fällen rein auf die defensive Formation. In den meisten Fällen geht es hier um den Unterschied zwischen der Formation einer Mannschaft, wenn der Gegner den Ball hat, und der Formation, wenn sie selbst den Ball hat.
Defensivformation
Nur wenige Teams stellen sich bei eigenem Ballbesitz genauso auf wie bei gegnerischem. Im konkreten Beispiel des Wechsels zwischen Dreier- und Fünferkette heisst das, dass die Aussenverteidiger bei eigenem Ballbesitz ins Mittelfeld oder gar in den Sturm vorrücken. Die Mannschaft spielt also bei eigenem Ballbesitz mit einer Drei-Mann-Abwehr und bei gegnerischem Ballbesitz mit einer Fünf-Mann-Abwehr.
Offensivformation
Fazit:
Die Formation ist ein Gerüst, nicht die Essenz. Im modernen Fussball zählt nicht die Anordnung auf dem Papier, sondern die Dynamik, Flexibilität und das Zusammenspiel auf dem Platz. Wer den Sport wirklich verstehen will, muss über starre Begriffe hinausblicken und die taktischen Feinheiten erkennen, die ein Team prägen. Fussball lebt von Bewegung – die Formation ist nur der Rahmen für ein komplexes, ständig fliessendes Spiel.
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Übungen:
Im Ballbesitz: Possession Game with One Touch Finishing
Im Ballbesitz: Rondo with through passes
Einwärmen und Kraft: Coordination and Speed Exercise
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