Talent im Training, Nerven im Spiel

Der Weg zur konstanten Leistung

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Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Talent im Training, Nerven im Spiel

  2. 👉5 Neue Übungen für Dich!

  3. 🎁Quiz-Gewinnspiel: Gewinne 2 KAEX-Packungen für dein Team!

⚽Talent im Training, Nerven im Spiel

Als Trainer habt ihr sicher schon Situationen erlebt, in denen eure Mannschaft im Training brilliert, aber im Spiel nur einen Bruchteil dessen zeigt, was sie eigentlich kann. Die Spieler wirken auf dem Platz hektisch, nervös und verkrampft, und das Potenzial, das ihr während der Trainingssessions seht, scheint plötzlich wie weggeblasen. Woran liegt das, und wie können wir als Trainer helfen, diese „Trainingsleistung“ auch auf den Platz zu bringen?

In diesem Newsletter wollen wir uns dem Thema widmen, warum manche Teams es schaffen, im Training stark zu performen, aber im Spiel scheitern. Wir geben euch Tipps, wie ihr als Trainer einen positiven Einfluss auf die Spielperformance nehmen könnt und was erfolgreiche Profi-Trainer darüber sagen.

Das Problem: Training und Spiel sind (für viele Spieler) zwei Paar Schuhe

Im Training sind die Umstände oft überschaubar: keine lauten Fans, weniger Druck, der Fokus liegt auf Verbesserung und nicht auf Ergebnissen. Dies schafft ein Umfeld, in dem Spieler entspannt und kreativ sind. Im Spiel jedoch sieht die Situation anders aus: der Wettbewerb und die Anspannung führen dazu, dass die Spieler unter Druck stehen, performen „müssen“ und weniger Raum für Fehler bleibt.

Ein häufiges Muster: Im Training zeigen Spieler Fähigkeiten und Selbstbewusstsein, doch sobald es ernst wird, ändern sich Fokus und Haltung, und viele fallen in ein Schema aus Nervosität und unentschlossener Hektik. Dieses Problem betrifft übrigens nicht nur Amateurmannschaften. Auch auf Profiebene stehen Trainer oft vor der Herausforderung, dass ihre Spieler in entscheidenden Momenten unter Druck nachlassen. Der legendäre Trainer Sir Alex Ferguson sagte einmal, dass es ein großes Ziel für Trainer sei, Spieler zu entwickeln, die auch in den härtesten Momenten einen klaren Kopf bewahren können.

1. Die „Trainingsmentalität“ ins Spiel übertragen

Oft wird das Problem darin gesehen, dass Spieler sich im Spiel zu stark auf das Endergebnis konzentrieren und nicht mehr daran, was sie eigentlich auf dem Platz machen sollten. Wie lässt sich das verhindern? Ein erster Schritt ist, im Training eine „Wettkampfsituation“ zu simulieren. Top-Coaches wie Jürgen Klopp und Pep Guardiola integrieren in ihre Einheiten regelmäßig intensive Wettkampf-Elemente, um den Druck und die Dynamik von echten Spielsituationen nachzustellen. So lernen die Spieler, auch unter höheren Stressbedingungen ruhig und konzentriert zu bleiben.

Tipp für die Praxis: Versucht, eure Trainingsstruktur so anzupassen, dass vermehrt Wettkampfcharaktere und kleine „Turniere“ integriert sind. Das kann ein intensives 4-gegen-4-Spiel mit klar definierten Siegbedingungen sein oder auch ein Abschlussspiel, bei dem es um mehr geht als nur die Punkte im Training. Wenn Spieler im Training an Druck gewöhnt sind, wird ihnen dieser im Spiel weniger neu vorkommen.

2. Fokus auf Prozesse, nicht auf das Ergebnis

Ein zentrales Konzept, das Trainer wie Arsène Wenger und Thomas Tuchel betonen, ist der „prozessbasierte“ Ansatz. Wenn Spieler sich zu sehr auf das Endergebnis konzentrieren, führt das oft zu Nervosität. Ein Trick besteht darin, das Spiel in kleinere Ziele herunterzubrechen – Ziele, die den Spielern helfen, sich zu konzentrieren, ohne vom großen Endergebnis überwältigt zu werden.

Tipp für die Praxis: Statt zu sagen „Wir müssen gewinnen“, kann ein Trainer Schwerpunkte setzen wie „Sichere Pässe spielen“, „Defensive Stabilität“, oder „Immer in Ballnähe bleiben“. So denken die Spieler nicht an das große Ganze, sondern konzentrieren sich auf das, was sie im Moment tun können. Diese Art von mentaler Fokussierung auf die „kleinen Schritte“ hilft, Ängste und Anspannung zu lindern und steigert langfristig das Selbstvertrauen.

3. Förderung einer positiven Fehlerkultur

Ein wichtiger Faktor, um die Nervosität zu mindern, ist die Etablierung einer Fehlerkultur, in der Fehler nicht als Katastrophe, sondern als Lernchance betrachtet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist der Umgang von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann mit seinen Spielern. Nagelsmann ist dafür bekannt, dass er nach Spielen Fehler analysiert, ohne dabei die Spieler vor der Mannschaft zu kritisieren. Dies fördert das Selbstbewusstsein und die Bereitschaft, im Spiel etwas zu wagen.

Tipp für die Praxis: Ermutigt eure Spieler aktiv, „Fehler zu machen“. Gebt ihnen das Vertrauen, dass Fehler Teil des Prozesses sind, solange sie das Richtige versuchen und sich weiterhin voll einsetzen. Durch diese Herangehensweise fühlen sich Spieler auf dem Platz oft sicherer, was ihnen hilft, mit einer positiveren und weniger belasteten Haltung ins Spiel zu gehen.

4. Konkrete Routinen und Rituale für den Spieltag

Einige Profi-Trainer, wie der frühere deutsche Bundestrainer Jogi Löw, schwören auf die Kraft von Ritualen und Routinen am Spieltag, um Nervosität zu reduzieren. Die Einführung fester Abläufe vor dem Spiel kann Spielern helfen, den Kopf frei zu bekommen. Das können einfache Dinge sein: bestimmte Warm-up-Routinen, Atemübungen, oder ein kurzes Team-Ritual in der Kabine.

Tipp für die Praxis: Entwickelt gemeinsam mit der Mannschaft ein kleines Ritual, das vor jedem Spiel durchgeführt wird. Ob das ein Handshake mit jedem Spieler, ein motivierender Spruch oder eine Atemübung ist – Rituale schaffen Sicherheit und Vertrauen und helfen, die Nerven zu beruhigen.

5. Die Rolle des Trainers: Lockerheit und Vertrauen vermitteln

Ein oft übersehener Punkt ist die emotionale Stabilität des Trainers. Spieler beobachten die Körpersprache und Stimmung ihres Trainers genau, und oft spiegelt sich dessen Nervosität auf die Mannschaft wider. Carlo Ancelotti, bekannt für seine ruhige Art an der Seitenlinie, betont immer wieder, wie wichtig es sei, dass Spieler Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben – und das kann der Trainer fördern, indem er selbst ruhig bleibt, auch wenn es auf dem Spielfeld mal hektisch wird.

Tipp für die Praxis: Behaltet während des Spiels eine entspannte und positive Körpersprache. Sendet das Signal, dass ihr den Spielern vertraut, auch wenn es mal eng wird. So wird die Nervosität nicht zusätzlich verstärkt.

Fazit

Die Übertragung von Trainingsleistung auf das Spiel ist eine Herausforderung, aber mit den richtigen Techniken könnt ihr als Trainer viel dafür tun, die Nervosität der Spieler zu lindern und ihnen zu helfen, auch in schwierigen Situationen fokussiert und selbstbewusst zu bleiben. Durch die Einführung von Wettkampfsituationen im Training, prozessbasierte Ansätze, eine positive Fehlerkultur, feste Rituale und die ruhige Ausstrahlung des Trainers lassen sich die Chancen auf ein befreites Spiel steigern.

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