⚽Taktik-Sezieren mit Dino

So denkt der Eintracht-Coach über Umschalten, Pressing und Spielaufbau

Hallo und herzlich willkommen zurück zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Taktik-Sezieren mit Dino Topmöller (Eintracht Coach)

  2. 👉4-Wochen-Vorbereitungsplan für Amateur- & Halbprofi-Teams

⚽Taktik-Sezieren mit Dino

Dino Topmöller ist ein Trainer, der gerne unter dem Radar arbeitet, aber in Wirklichkeit genau weiß, was er tut. In einem aktuellen Interview hat er einen seltenen, tiefen Einblick in seine Spielidee gegeben. Dabei ging es nicht um Standardphrasen wie "wir müssen kompakt stehen" oder "wir wollen unser Spiel durchbringen" — sondern um konkrete, taktische Mechanismen, die erklären, warum Eintracht Frankfurt unter ihm so schwer auszurechnen ist.

Umschalten nach Ballgewinn: Risiko trifft Struktur

Topmöller macht eines deutlich: Für ein erfolgreiches Umschalten ist eine organisierte Defensive die absolute Grundlage. Viele Trainer sprechen vom "schnellen Umschalten", aber ohne eine klare Absicherung funktioniert dieser Plan nicht. Die Balance zwischen Kompaktheit und Aggressivität ist entscheidend.

Interessant ist, wie differenziert Topmöller das Umschalten denkt. Nach einem sehr hohen Ballgewinn, also beispielsweise in der gegnerischen Hälfte oder kurz vor dem Strafraum, soll das Team mit maximalem Risiko und größter Geschwindigkeit sofort in die Tiefe gehen. Hier zählt der Überraschungseffekt: Je schneller man den Angriff abschließt, desto weniger Zeit hat der Gegner, sich zu ordnen. Dieses Muster ist typisch für Mannschaften, die den Gegner aktiv stressen wollen — man könnte es fast als eine Art "kontrolliertes Chaos" bezeichnen.

Wenn Frankfurt hingegen tiefer steht, verändert sich das Zielbild. Entscheidend ist dann, wo genau der Ball erobert wird. Im Zentrum versucht man sofort, in den Raum hinter der gegnerischen Kette zu kommen. Das Zentrum ist hier der Schlüssel, weil man den kürzesten Weg zum Tor hat und der Gegner oft unvorbereitet ist. Schafft es der Gegner jedoch, sich nach Ballverlust schnell zurückzuziehen, bleibt die Option über die Flügel. Über außen kann man dann die Breite nutzen, um die gegnerische Abwehr auseinanderzuziehen und neue Räume im Zentrum oder am zweiten Pfosten zu schaffen.

Diese Variabilität macht Frankfurt so schwer ausrechenbar. Das Umschalten ist kein starres Muster, sondern ein dynamischer Prozess, der sich an die Position des Ballgewinns und das Verhalten des Gegners anpasst.

Pressing: Mehr als nur Anlaufen

Topmöller trennt das Pressing in zwei grundsätzliche Ansätze: hohes Pressing und tiefer Block. Beim hohen Pressing stehen Intensität und Emotionalität im Vordergrund. Hier geht es darum, den Gegner sofort unter Druck zu setzen, ihn zu überhasteten Pässen zu zwingen und so schnell wie möglich Ballverluste zu provozieren. Für dieses aggressive Pressing braucht es körperlich starke Spieler, die gleichzeitig den Mut haben, auch mal ins Risiko zu gehen.

Spannend ist dabei, dass Topmöller betont, wie wichtig die emotionale Komponente ist. Spieler müssen diese Art von Pressing nicht nur umsetzen, sondern leben. Nur dann entsteht der berühmte "Sog", der den Gegner nach hinten drückt.

Im tiefen Block ist hingegen die taktische Intelligenz entscheidend. Hier wird nicht wild angelaufen, sondern sehr genau analysiert, welche Räume dem Gegner angeboten werden. Meistens wird dem Gegner erlaubt, den Ball in der ersten Linie (bei den Innenverteidigern oder dem Sechser) zu halten — der sogenannte "freie Fuß". Dabei muss die eigene Kette so abgestimmt sein, dass tiefe Läufe des Gegners sauber verteidigt werden können.

Ein Schlüsselpunkt ist dabei die Körperpositionierung der Verteidiger: Sie müssen jederzeit bereit sein, auf den tiefen Ball zu reagieren. Schlechte Körperhaltung bedeutet oft, dass ein Pass in die Tiefe ausreicht, um die gesamte Linie auszuhebeln.

Topmöller stellt klar: Eine Mannschaft, die beides beherrscht — aggressives Pressing und diszipliniertes tiefes Verteidigen — hat einen gewaltigen Vorteil. Es ist fast unmöglich, 90 Minuten durchgehend hoch zu pressen. Deshalb ist die Fähigkeit, zwischen beiden Zuständen zu wechseln, ein Qualitätsmerkmal moderner Teams.

Spielaufbau: Geduld als Waffe

Besonders spannend ist, wie Frankfurt das Spiel nach vorne aufzieht. Statistiken zeigen, dass die Eintracht in der vergangenen Saison ligaweit am dritthäufigsten über das Zentrum aufbaute. Der Grund: Wer früh über die Flügel geht, isoliert sich oft selbst. Dort ist man leichter einzuschließen, weil der Gegner die Seite mit weniger Aufwand doppeln kann.

Geht man stattdessen durchs Zentrum, zwingt man den Gegner zunächst, das Zentrum zu schließen. Diese Bewegung öffnet wiederum die Außenbahnen — das sogenannte "Freispielen der Flügel durch zentrales Spiel".

Doch dieser Ansatz ist ein zweischneidiges Schwert: Wer im Zentrum den Ball verliert, öffnet dem Gegner eine ideale Ausgangslage für gefährliche Konter. Daher braucht man Spieler, die sowohl technisch stark als auch mutig genug sind, sich immer wieder zwischen den Linien anzubieten.

Topmöller beschreibt diesen Ansatz fast schon philosophisch: "Wir wollen den Gegner ins Zentrum ziehen, ihn dort binden, um später in die Breite zu kommen." Es geht also nicht darum, den Ball möglichst schnell nach vorne zu schlagen, sondern die Spielkontrolle schrittweise zu gewinnen und den Gegner zu zermürben.

Die Mischung macht’s

All diese Elemente — Umschalten, Pressing, Spielaufbau — hängen bei Topmöller eng zusammen. Ein mutiger Aufbau durchs Zentrum funktioniert nur, wenn die Mannschaft bei Ballverlust sofort ins Gegenpressing schalten kann. Ein aggressives Pressing wiederum ist nur dann wirkungsvoll, wenn die Defensive im Rücken gut organisiert ist.

Frankfurt unter Topmöller ist deshalb kein Team, das einen simplen Plan verfolgt. Vielmehr gleicht es einem Werkzeugkasten voller Strategien, aus dem je nach Spielsituation das passende Werkzeug gezogen wird.

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Ich wünsche dir und deinem Team eine erfolgreiche Vorbereitung und viel Freude beim Umsetzen!

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