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⚽Räume schaffen, Gegner binden: Das Konzept hinter Marescas Chelsea
Vom asymmetrischen 4-1-Aufbau bis zur Überzahl im Sturm
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⚽Das Konzept hinter Marescas Chelsea
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⚽Das Konzept hinter Marescas Chelsea
Das Spiel gegen Fulham war vielleicht nicht die Glanzstunde von Chelsea, aber es lieferte faszinierende Einblicke in die taktischen Anpassungen, die Trainer Enzo Maresca für die neue Saison vorgenommen hat. Nach dem Sieg gegen Paris Saint-Germain im Finale der Klub-Weltmeisterschaft ist klar: Maresca hat nicht nur ein Team aus fantastischen Einzelspielern geformt, sondern auch eine taktische Handschrift entwickelt, die sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Schon im Spiel gegen West Ham United waren erste Andeutungen zu sehen, doch die gestrige Partie hat diese Entwicklungen weiter bestätigt. Maresca legt den Fokus auf eine flexible, dynamische Spielweise, die den Gegner immer wieder vor neue Herausforderungen stellt.
(Kleiner PS: Ich hatte eigentlich auch eine Analyse zum Spiel von Manchester City gegen Tottenham geplant, hatte im Nachhinein aber leider keinen Zugriff mehr auf das Spielmaterial.)

Spielaufbau in Zone 1: Überraschende Varianten
Im Spielaufbau, wenn der Torhüter den Ball hat, überrascht Maresca mit zwei cleveren Varianten, um die erste Pressing-Linie des Gegners zu überwinden:
Variante 1:
Die "Enzo"-Rochade: Normalerweise agiert das Team in einer klassischen 4-2-Formation. Doch eine bemerkenswerte Neuerung ist, dass sich Enzo Fernández extrem nah an Moisés Caicedo positioniert. Das ist kein Zufall. In einer Zeit, in der viele Teams dynamisch in der Manndeckung verteidigen, soll diese untypische Position einen Passweg für den Torhüter oder Innenverteidiger freimachen. Der Raum, der hinter den beiden entsteht, wird so für einen tiefer fallenden Angreifer geöffnet. Der Pass wird provoziert, um direkter und frontal zu spielen. Enzo ist dabei kaum anspielbar, aber seine Bewegung dient ausschließlich dem Zweck, den Raum für andere Spieler zu schaffen.

Variante 2:
Der 4-1-Aufbau mit asymmetrischer Mitte: Eine weitere faszinierende Variante ist der Aufbau mit nur einem zentralen Mittelfeldspieler. In diesem Fall lässt sich Enzo tief fallen, während Caicedo deutlich weiter vorne agiert und so einen gegnerischen Spieler mit sich zieht.

Warum nur ein Sechser? Die bewusste Platzierung von Enzo in der Tiefe ermöglicht es ihm, als zentraler Anker das Spiel von hinten aufzubauen, ähnlich wie ein klassischer Quarterback im American Football. Gleichzeitig kann Caicedo, der eine höhere Position einnimmt, die gegnerische Pressing-Linie stören, indem er die Manndeckung des Gegners auflöst und Räume für seine Mitspieler schafft.
Dieser asymmetrische Ansatz erlaubt es Chelsea, eine Überzahl im Mittelfeld zu erzeugen, da Caicedo und die offensiven Mittelfeldspieler die Zwischenräume besetzen und so die gegnerischen Ketten auseinanderziehen. Der Nachteil könnte sein, dass Chelsea bei Ballverlust in der Mitte anfälliger für Konter ist, da nur ein Spieler die zentrale defensive Position absichert. Doch Maresca scheint dieses Risiko bewusst einzugehen, um im Gegenzug eine größere offensive Dynamik zu erzeugen.
Spielaufbau in Zone 2: Vom 3-2 zum 3-1
Im Gegensatz zu vielen anderen Top-Teams, die im zentralen Mittelfeld mit einer Doppelsechs operieren, setzt Maresca auf Caicedo als einzigen Sechser. Die Defensive wird stattdessen von einer Dreierkette gebildet, bestehend aus Marc Cucurella, Trevoh Chalobah, und Tosin Adarabioyo.

Was diesen Aufbau so besonders macht, ist die Rolle von Enzo. Er rückt in den Halbraum vor, während Pedro Neto die Breite auf der linken Seite hält. Das bedeutet, der Aufbau erfolgt nicht in einer 3-2-, sondern in einer 3-1-Formation. Wenn der Gegner Druck macht, lässt sich Enzo wieder tiefer fallen, um im Spielaufbau zu helfen – immer von seiner bevorzugten halblinken Position aus.
Der Vorteil dieser Taktik: Obwohl nur ein Sechser auf dem Platz ist, befinden sich gleich drei Spieler (Enzo, Estevão, Pedro) in den Zwischenräumen im Zentrum. Sie binden die gegnerische Abwehrkette höher.

Im Endeffekt sieht die Formation in der zweiten Zone oft wie ein 3-1-6 aus, mit Gusto und Neto auf den Flügeln und Liam Delap an der Sturmspitze.
Offensive und Defensive: Mut und Balance
Marescas Philosophie zeigt sich auch in der Offensive: Durch die Besetzung der Zwischenräume kann Chelsea Überzahlsituationen schaffen und besetzt den Strafraum häufig mit bis zu vier oder fünf Spielern.

Die Verpflichtung von Liam Delap, einem körperlich starken Stürmer, der Bälle behaupten kann und in der Luft präsent ist, passt perfekt zu dieser Herangehensweise. Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Teams hoch verteidigen, gewinnen klassische Zielspieler an Bedeutung, die einen gezielten Befreiungsschlag verwerten können.

Auch defensiv hat Maresca eine wichtige Anpassung vorgenommen: Seine Mannschaft agiert immer öfter in einer Fünferkette (5-4-1). Das ermöglicht eine sehr gute Abdeckung der Spielfeldbreite, ohne die Defensive zu statisch wirken zu lassen. Die Kette ist dynamisch und wird situativ eingesetzt.
Die Mannschaft zeigt auch eine beeindruckende Arbeitsmoral, wie in einer Szene zu sehen war, in der Enzo und Neto nach einer Offensivaktion sofort zurücksprinteten – ein Zeichen für die Einstellung, die der Trainer in sein Team implementiert.

Fazit
Der 2:0-Sieg gegen Fulham war kein perfektes Spiel und erforderte auch etwas Glück. Dennoch hat Maresca gezeigt, dass er Chelsea nicht nur auf Erfolg getrimmt hat, sondern auch spannende, innovative Ideen auf den Platz bringt. Ich bin gespannt, welche Früchte diese taktische Evolution im Laufe der Saison tragen wird und wie Chelsea am Ende in der Tabelle stehen wird.
Was hältst du von Marescas taktischen Anpassungen? Lass es mich wissen!
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