⚽Polyvalente Spieler

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

1. ⚽Polyvalente Spieler

2. 👉2 Neue Übungen!

⚽Polyvalente Spieler

Der Fußball hat sich in den letzten Jahren in rasantem Tempo weiterentwickelt, und eine der spannendsten Veränderungen, die wir beobachten, ist der Aufstieg der polyvalenten Spieler – echte Alleskönner auf dem Spielfeld. Früher war ein klar definiertes Rollenprofil das Erfolgsrezept: Der Außenverteidiger blieb an der Seitenlinie, der Stürmer wartete in der Spitze, und der Sechser agierte als Abräumer vor der Abwehr. Doch heute braucht es Spieler, die mehrere Positionen und Rollen gleichzeitig ausfüllen können. Polyvalenz ist das Schlagwort – und sie kann auch dein Team auf das nächste Level heben.

Was ist Polyvalenz genau?

Ein polyvalenter Spieler ist jemand, der in verschiedenen Positionen und taktischen Rollen flexibel agieren kann. Es geht dabei nicht nur darum, ob jemand als Rechts- oder Linksverteidiger eingesetzt werden kann. Vielmehr bedeutet es, dass Spieler situativ zwischen offensiven, defensiven und sogar mittelfeldorientierten Aufgaben wechseln – innerhalb eines Spiels!

Ein gutes Beispiel ist João Cancelo. Dieser Spieler hatte bei Manchester City, Bayern München und Barcelona eine hybride Rolle eingenommen. Er startete als Außenverteidiger, zog aber regelmäßig ins zentrale Mittelfeld, um das Spiel von dort zu lenken und als zusätzlicher Spielmacher zu agieren. Diese Flexibilität schaffte sowohl Überzahl im Mittelfeld als auch neue Offensivoptionen.

Polyvalenz in der Praxis: Spielerrollen neu denken

1. Joshua Kimmich – Vom Außenverteidiger zum Strategen

Ein herausragendes Beispiel für einen polyglotten Spieler ist Joshua Kimmich. Beim FC Bayern hat er als Außenverteidiger begonnen, ehe er ins zentrale Mittelfeld wechselte, wo er nun das Spiel lenkt. In vielen Spielen wird Kimmich jedoch nach wie vor situationsabhängig als Außenverteidiger genutzt, wenn der Gegner extremen Druck über die Flügel aufbaut. Diese taktische Flexibilität ist für Bayern München entscheidend – Kimmich gibt dem Trainerteam die Freiheit, je nach Spielsituation und Gegner seine Rolle anzupassen.

Praxis-Tipp: Überlege, ob du in deinem Team Spieler hast, die mehr als nur ihre angestammte Position ausfüllen könnten. Stelle ihnen Aufgaben in Trainingsspielen, die ihnen neue Rollen abverlangen. Lass einen defensiven Mittelfeldspieler zum Beispiel öfter in die Viererkette fallen, um dort den Spielaufbau zu unterstützen.

2. Thomas Müller – Der „Raumdeuter“

Auch Thomas Müller, Bayerns „Raumdeuter“, ist ein Beispiel für polyvalente Fähigkeiten. Müller ist nicht der klassische „Zehner“ oder Mittelstürmer, sondern agiert oft als eine Mischung aus hängender Spitze, Flügelstürmer und zentralem Offensivspieler. Seine ständige Bewegung zwischen den Linien reißt Lücken in die gegnerische Abwehr. In einem Spiel könnte er zeitweise als rechter Flügelspieler agieren und plötzlich als zentraler Spielmacher auftauchen.

Praxis-Tipp: In einem 4-2-3-1-System könntest du deinen „Zehner“ anweisen, sich flexibel zwischen den Linien zu bewegen, um Unordnung in der gegnerischen Verteidigung zu stiften. Dies fordert deine Spieler nicht nur mental, sondern verlangt auch ein hohes Maß an taktischem Verständnis.

Warum Polyvalenz dein Team stärker macht

Die Vorteile von polyvalenten Spielern liegen auf der Hand:

1. Taktische Flexibilität: Du kannst im Spielverlauf problemlos Formationen ändern, ohne Auswechslungen vornehmen zu müssen. Spieler wie Cancelo oder Kimmich geben dir die Freiheit, zwischen einem 4-3-3 und einem 3-5-2 zu wechseln, je nachdem, wie das Spiel verläuft.

2. Überraschungsmomente: Wenn ein Außenverteidiger plötzlich ins Mittelfeld zieht oder ein Stürmer immer wieder die Flügel wechselt, wird es für den Gegner schwer, sich darauf einzustellen. Diese Unvorhersehbarkeit bringt dir taktische Vorteile.

3. Bessere Nutzung des Kaders: Polyvalente Spieler bedeuten weniger Abhängigkeit von einzelnen Positionen. Verletzungen oder Sperren wiegen weniger schwer, da du Spieler hast, die verschiedene Rollen übernehmen können.

Wie entwickelst du Polyvalenz in deinem Team?

Die gute Nachricht ist, dass du als Trainer aktiv an der Entwicklung von polyvalenten Spielern arbeiten kannst. Hier sind einige Ansätze, die du in deinem Training integrieren kannst:

• Rollenwechsel im Training: Lasse Spieler regelmäßig in Trainingsspielen verschiedene Positionen einnehmen. Ein Innenverteidiger sollte beispielsweise gelegentlich als Sechser agieren, um seine Spielaufbauqualitäten zu verbessern.

• Kombiniertes Technik- und Taktiktraining: Schaffe Trainingssituationen, in denen Spieler nicht nur positionsspezifische Fähigkeiten trainieren, sondern auch ihre taktische Anpassungsfähigkeit. Ein Außenspieler sollte wissen, wie man im Zentrum kombiniert, ein Mittelfeldspieler muss wissen, wie man das Spiel von der Abwehrlinie aus aufbaut.

• Spielintelligenz fördern: Besondere Aufmerksamkeit sollte dem taktischen Verständnis deiner Spieler gelten. Videoanalysen und taktische Besprechungen können ihnen helfen, das Spiel aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ihre Fähigkeiten auf anderen Positionen zu erweitern.

Fazit: Die Zukunft ist flexibel

Polyvalenz ist nicht nur ein Trend, sondern eine der wichtigsten taktischen Entwicklungen im modernen Fußball. Spieler, die mehrere Positionen und Aufgaben innerhalb eines Spiels übernehmen können, bieten dir als Trainer unglaubliche taktische Freiheit. Sie machen dein Team schwerer auszurechnen und flexibler in der Umsetzung verschiedener Spielsysteme.

Setze in deinem Training gezielt darauf, die Flexibilität deiner Spieler zu fördern. Die Alleskönner von morgen werden dir auf dem Platz die Möglichkeit geben, kreativ und anpassungsfähig auf verschiedenste Spielsituationen zu reagieren. Polyvalente Spieler sind die Zukunft – und sie können deinem Team den entscheidenden Vorteil verschaffen.

👉2 Neue Übungen!

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