Mann gegen Mann

Die Spiegelformation einfach erklärt

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Spiegelformationen

  2. 👉3 Neue Übungen für Dich!

⚽Spiegelformationen

Spiegelt eine verteidigende Mannschaft exakt die Formation der angreifenden Mannschaft, bezeichnet man dies als Spiegelformation. Die Trainer Manuel Baum und André Breitenreiter verfuhren mit ihren Bundesliga-Teams häufig so. Sie wollten eine rein mannorientierte Ordnung herstellen; jeder Mittelfeldspieler und Angreifer sollte zu jeder Zeit einen Gegenspieler decken. Auch in der Abwehr wollten sie nahe am Mann stehen, allerdings wollten sie hier eine Überzahl behalten. Daher sicherten ein oder zwei Spieler den Raum hinter den mannorientiert agierenden Spielern.

Manuel Baum (links) und André Breitenreiter (rechts)

Die beiden analysierten vor dem Spiel, welche offensive Formation der Gegner spielen wird. Diese Formation spiegelten sie dann. Konkret bedeutet dies: Wenn der Gegner mit einem Flügelspieler agiert, verteidigen sie ebenfalls nur mit einem Spieler auf dem Flügel. Schickt der Gegner zwei Spieler auf den Flügel, verteidigen zwei Spieler den Flügel – und so weiter. Somit agiert die Mannschaft zwar mit einer festen Formation, diese feste Formation richtet sich aber einzig nach dem Gegner. Spiegelformationen werden daher häufig für eine mannorientierte Spielweise verwendet.

Ein konkretes Beispiel: Der Gegner baut das eigene Spiel aus einer 3-4-3 Formation auf. Die verteidigende Mannschaft wird diese Variante entweder komplett spiegeln – in diesem Fall verteidigt sie ebenfalls mit einem 3-4-3. Oder sie kann eine Überzahl in der Abwehr herstellen, sonst auf dem Feld aber mannorientiert verteidigen. Die passende Formation wäre ein 5-2-3 oder ein 5-4-1, wenn die Mannschaft kein Pressing spielen will. In allen Varianten könnte sie enorm mannorientiert agieren.

3-4-3 / 5-3-2 / 5-4-1

Defensivsystem auf den Gegner abstimmen

Im modernen Profifußball nimmt die Analyse des kommenden Gegners eine gewichtete Rolle ein. Trainer werten mit ihren Videoanalysten die vergangenen Partien des Gegners aus, um dessen Stärken und Schwächen auszukundschaften. Wie baut der Gegner das Spiel auf? Eher durch das Zentrum oder über die Flügel? Wer sind die entscheidenden Spieler? In welche Räume will der Gegner vorstoßen? Das eigene Defensivsystem an den Gegner anzupassen, gehört zu den zentralen Herausforderungen des modernen Fußballs.

ADAPTING IS CRUCIAL TO STAY SUCCESSFUL

Pep Guardiola

Die Formation ist ein Weg, sich an den Gegner anzupassen. Das muss nicht automatisch bedeuten, den Gegner zu spiegeln. Es kann auch schlicht heißen, kleinere Änderungen vorzunehmen. Wenn ein Gegner seine besten Spieler im Mittelfeldzentrum aufbietet und viele Angriffe über diese Zone spielt, empfiehlt es sich, zusätzliche zentrale Mittelfeldspieler aufzustellen. Wenn der Gegner viel über die Flügel angreift, sollte man eher darauf bedacht sein, diese Zone stark zu verteidigen – oder aber man setzt darauf, Flanken besonders gut zu verteidigen.

Die Anpassung an den Gegner beschränkt sich also nicht nur auf die Formation, sondern gilt auch für die taktischen Mittel. Ein Angriffspressing mag gegen Teams funktionieren, die über technisch schwache Verteidiger verfügen. Gegen Teams, die den Ball sehr gut laufen lassen, kann es dagegen schnell zu einer Hypothek werden. Trainer müssen Risiken und Chancen abwägen.

Es gibt mittlerweile Bundesliga-Trainer, die an 34 Spieltagen 34 unterschiedliche Ideen auf das Feld zaubern, wie ihre Mannschaft verteidigen soll. Dennoch gibt es bei den meisten Teams wiederkehrende Muster in der Verteidigung. Trainer haben nur eine begrenzte Zeit, auf ihre Mannschaft einzuwirken. In Videoschulungen und im täglichen Training können sie ihre Ideen von einer defensiven Mannschaft näherbringen.

So gibt es auf der einen Seite feste Prinzipien, die immer wiederkehren – siehe das Lenken des Gegners nach außen in der eigenen Hälfte. Und es gibt auf der anderen Seite taktische Details, die sich von Spiel zu Spiel unterscheiden. In der Analyse einer Mannschaft sollte man beide Facetten beachten.

👉3 Neue Übungen für Dich!

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Vom Spielaufbau zum Überzahlspiel

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