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⚽Guardiolas struktureller Neustart
Warum Manchester City die invertierten Aussenverteidiger hinter sich lässt
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⚽Guardiolas struktureller Neustart
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⚽Guardiolas struktureller Neustart
Pep Guardiolas Entwicklung war schon immer zyklisch: Er baut ein System auf, Gegner passen sich an, und bevor das Muster ausgereizt ist, verändert er die Struktur grundlegend. Die Saison 2025/26 markiert genau so einen Wendepunkt. Nach zwei Jahren, in denen Manchester Citys Spielidee stark von invertierten Aussenverteidigern geprägt war, setzt Guardiola nun wieder verstärkt auf klassisch breite Aussenverteidiger.
Besonders deutlich wurde diese Umstellung im jüngsten Premier-League-Sieg über Liverpool. Es handelt sich nicht um eine kosmetische Anpassung, sondern um eine tiefgreifende Neuausrichtung der räumlichen Kontrolle.

In der vorherigen Phase nutzte City die invertierten Aussenverteidiger, um im Aufbau ein Drei-plus-Zwei oder sogar Zwei-plus-Drei zu bilden. Das Ziel war klar: Überzahlen im Zentrum, stabile Ballzirkulation und ein horizontales Strecken des Gegners. Durch Überladen der Halbräume konnte City Pressinglinien manipulieren, Linienbrüche vorbereiten und mit sehr breiten Flügelspielern die letzte Reihe isolieren.

Dieses Modell basierte auf Kontrolle, Geduld und perfekter Positionsfindung – aber wie jedes dominante System erzeugte es über die Zeit vorhersehbare Muster. Gegner begannen, asymmetrisch zu pressen, Innenräume früh zu blocken und die Seitenlinie als zusätzlichen Verteidiger zu nutzen. Citys zentrale Dominanz wurde dadurch zwar nicht gestoppt, aber deutlich weniger wirkungsvoll.
Der Wechsel zu offenen Aussenverteidigern ist Guardiolas taktische Antwort darauf. Anstatt das Spiel konsequent nach innen zu ziehen, bleiben die Aussenverteidiger nun breit, binden gegnerische Flügelspieler und ziehen das Feld vertikal wie horizontal auseinander.
Gegen Liverpool war dieses Bild klar erkennbar: Die Breite im Aufbauspiel zwang Liverpool, ständig zwischen Flügelabsicherung und Pressingdruck zu entscheiden. Dadurch öffneten sich progressive Passkanäle, die Citys Mittelfeldspieler mit nach vorne orientierten Körperstellungen anspielen konnten – ein entscheidender Baustein im hohen Pressing.

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Diese Umstellung verändert auch die Rolle der City-Flügelspieler. Unter dem alten System standen sie fast dauerhaft breit und suchten 1-gegen-1-Duelle. Nun beginnen sie höher und enger, fast wie Halbstürmer. Damit ziehen sie Innenverteidiger nach innen, destabilisieren die defensive Staffelung und schaffen Räume für die breiten Aussenverteidiger. Citys Angriffe sind dadurch früher vertikal, dynamischer und weniger abhängig von langen Vorbereitungsphasen im Zentrum.

Der tiefere Kern der Veränderung liegt aber nicht nur in der Positionsstruktur, sondern in Guardiolas Prioritäten. Mit invertierten Aussenverteidigern stand Ballkontrolle, Restverteidigung und Zentraldominanz im Vordergrund. Die neue breite Struktur hingegen priorisiert Raumerzeugung, Tiefe und sofortige vertikale Anschlussoptionen. City bleibt weiterhin stark ballbesitzorientiert, aber die Zirkulation ist direkter, schärfer und darauf ausgerichtet, früh Raumvorteile zu erzeugen statt ausschliesslich Kontrolle zu sichern.
Defensiv bietet die neue Struktur ebenfalls Vorteile. Invertierte Aussenverteidiger konnten bei Ballverlusten vulnerable Zonen an den Aussen hinterlassen. Durch offene Aussenverteidiger ist die Restverteidigung automatisch breiter und besser abgesichert gegen Konter über die Flügel – ein wesentlicher Faktor in einer Liga, in der Umschaltmomente oft spielentscheidend sind.

Entscheidend ist jedoch, dass Guardiola diesen Schritt proaktiv geht. Die Gegner hatten sich darauf eingestellt, Citys Halbräume zu überladen. Indem Guardiola diese Innenräume nicht mehr systematisch als Zentrum der Kontrolle nutzt, entzieht er den Gegnern genau die Waffen, auf die sie sich vorbereitet haben. Es ist ein klassischer Guardiola-Move: Wenn alle die Lösung für die alte Struktur gefunden haben, präsentiert er eine neue Fragestellung.
City verschiebt sich damit von „kontrolliere den Gegner durch Überladungen zwischen den Linien“ zu „kontrolliere den Gegner durch das Vergrössern und Zerteilen des Spielfelds“. Das Spiel wirkt breiter, tiefer und variabler – und Citys Positionsspiel hat wieder diese frische Schärfe, die Guardiolas besten Phasen immer auszeichnete.

Es ist kein Bruch mit seiner Philosophie, sondern eine Weiterentwicklung derselben. Guardiola bleibt seiner Grundidee treu, aber er verändert die Geometrie. Er wartet nicht, bis der Gegner ihn zwingt, sich anzupassen – er zwingt dem Gegner die nächste Anpassung auf.
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