Gasperinis Mannorientierte Verteidigung

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

1. ⚽Atalanta Bergamo vs Bayer Leverkusen

2. 👉2 Neue Übungen + Update!

⚽Atalanta Bergamo vs Bayer Leverkusen

Gasperini gegen Alonso. Atalanta Bergamo gegen Bayer Leverkusen – ein packendes Finale mit zwei sympathischen Mannschaften, das Atalanta mit einem klaren 3:0 für sich entscheiden konnte. Dank des aggressiven, mannorientierten Verteidigens der Bergamasken konnte Leverkusen sein typisches Ballbesitzspiel kaum entfalten. Lasst uns einen genaueren Blick auf Gasperinis Taktik für dieses Spiel werfen.

Beide Mannschaften traten in einem ähnlichen System an, das als 3-4-3 beschrieben werden kann. Doch die Umsetzung des Systems sieht sehr unterschiedlich aus. Während Leverkusen auf viel Ballbesitz setzt und versucht, das Spiel von hinten aufzubauen, agierte Atalanta sehr direkt und zielgerichtet. Sie spielen schnelle Pässe in die Spitze, wo Scamacca den Ball hervorragend abschirmen kann. Es war aber vor allem das aggressive Verteidigen und natürlich die herausragende Leistung von Lookman, die Atalanta den Sieg brachten.

Tauchen wir tiefer in Gasperinis taktische Überlegungen ein, um zu verstehen, wie er es geschafft hat, Leverkusens Spielweise so effektiv zu neutralisieren.

1. Halbzeit

Gasperini wusste, dass sich das Spiel um die beiden Sechser Xhaka und Palacios drehen würde. Besonders Xhaka gilt als Taktgeber und ist essenziell für Leverkusens Ballbesitzspiel. Atalanta stellte dem jedoch Ederson und Koopmeiners entgegen, zwei äußerst zweikampf- und laufstarke Mittelfeldspieler. Diese standen über die gesamten 90 Minuten sehr eng bei Xhaka und Palacios und ließen ihnen kaum Zeit, um Entscheidungen zu treffen.

Gasperini ist generell dafür bekannt, sehr mannorientiert verteidigen zu lassen. Spieler wie Innenverteidiger Djimsiti folgen ihren Gegenspielern oft tief ins Mittelfeld. Das ist für jeden Gegner äußerst unangenehm, wenn ständig jemand an den Fersen klebt. Der technisch starke Wirtz konnte kaum einen Ball annehmen und seine Stärken ausspielen, da immer ein Spieler eng bei ihm stand und er sich kaum einmal aufdrehen konnte.

Atalanta spielt in der Defensivphase mit einer dynamischen Fünferkette, was die Manndeckung sehr gut ermöglicht. Selbst wenn zwei Spieler aus der Fünferkette mit ihren Gegenspielern mitgehen, bleiben immer noch drei Verteidiger hinten, um die Abwehr zu sichern. Diese taktische Flexibilität macht es den Gegnern schwer, ihr Spiel zu entfalten und sorgt dafür, dass Atalanta defensiv sehr stabil steht.

Vor allem in der ersten Halbzeit war Atalantas mannorientiertes Pressing äußerst aggressiv. In diesem Beispiel lässt sich gut erkennen, wie hoch Atalanta stand, um Leverkusen gar nicht erst in Ruhe aufbauen zu lassen. Leverkusen wirkte ein wenig überfordert, und die sonst so starken Spieler wie Wirtz, Xhaka oder Grimaldo konnten kaum Akzente setzen.

Alonso überraschte bei der Wahl seiner Spieler und der Taktik, indem er ohne klaren Stürmer agierte und Frimpong, der seine größten Stärken auf dem Flügel hat, im Zentrum einsetzte. Dadurch konnte Leverkusen den Ball kaum vorne halten, da die schnellen, flinken Spieler andere Qualitäten haben als ein großer, klassischer Stürmer. Zudem fanden sie kaum Tiefe im Spiel, da Xhaka und Palacios ständig unter Druck standen und oft nur lange Bälle auf die Seiten schlagen konnten.

2. Halbzeit

In der Halbzeit reagierte Alonso und brachte Boniface ins Spiel, während Frimpong wieder auf den Flügel zurückkehrte. Leverkusen hatte in den ersten 45 Minuten praktisch keinen Spieler, der das Zentrum vorne besetzte, was es Atalanta einfach machte, zu verteidigen. Daher war dieser Wechsel klar und nachvollziehbar.

Das Spiel änderte sich jedoch kaum. Leverkusen versuchte, besser ins Spiel zu kommen, was ihnen auch teilweise gelang. Es gab Phasen des Ballbesitzes in der mittleren Zone, doch Atalanta präsentierte sich in einem dynamischen 5-3-2 und ließ kaum Chancen zu. Die Bergamasken blieben defensiv kompakt und machten es Leverkusen weiterhin schwer, gefährliche Situationen zu kreieren.

Atalanta gelang es, genau das zu erzeugen, was Leverkusen und jede andere Mannschaft in der Offensive anstrebt: Überzahl. Durch mannorientiertes Verteidigen und geschicktes Verschieben war es fast immer Atalanta, die Überzahlsituationen herstellen konnte.

Gegen Ende des Spiels verteidigten die Bergamasken dann etwas tiefer in einem 5-4-1. Trotz der tieferen Position blieben sie physisch stark und mannorientiert. Sie besetzten und neutralisierten die entscheidenden Räume weiterhin sehr gut, was Leverkusen kaum Möglichkeiten ließ, gefährlich vor das Tor zu kommen.

Fazit:

Die Spielphilosophie ist Geschmackssache. Es gibt kein richtig oder falsch; sie hängt immer von den Spielern und der eigenen Überzeugung ab. Atalanta hatte kaum einen klassischen Spielaufbau, doch durch einfache Passstaffetten und viele Balleroberungen gelang es ihnen, in gefährliche Zonen zu gelangen. Gasperinis Taktik war sehr gut durchdacht und wurde von seiner Mannschaft extrem gut umgesetzt.

Es ist kein Zufall, dass Atalanta mit ihrem aggressiven, mannorientierten Pressing Mannschaften wie Liverpool und Marseille klar schlagen konnte. Gasperinis Ansatz, durch konsequentes Verteidigen und geschicktes Verschieben Überzahlsituationen zu schaffen, hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Dies zeigt, dass unterschiedliche Taktiken zum Erfolg führen können.

👉2 Neue Übungen + Update!

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Übungen:

• Wir haben den Ball nicht: Prinzipien der Viererkette

• Umschalten nach Ballgewinn: Umschalten vom 3 gegen 1 zum 2 gegen 1

Neue Kategorisierung der Übungen in der Spielphase "Im Ballbesitz":

• Dribbling

• Finishing Drill

• Forms of Play

• Possession Games

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