El Clásico 254

Ein Blick auf die Taktik von Xavi und Ancelotti

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Barcelona 1 vs Real Madrid 2 - Die Spielanalyse

  2. ➡️Umfrage

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⚽Barcelona 1 vs Real Madrid 2 - Die Spielanalyse

Am vergangenen Samstag wurde das 254. El Clásico im Estadi Olímpic Lluís Companys in Barcelona ausgetragen. In dieser Ausgabe möchten wir uns intensiv mit diesem renommierten Duell auseinandersetzen und die Überlegungen beider Trainer näher beleuchten.

Die Startformationen beider Mannschaften:

Wie bereits ersichtlich, hat Barcelona eine Formation im 4-3-3 gewählt, während Real Madrid sich für ein 4-3-1-2 entschieden hat. Doch wir sind uns bewusst, dass die reine Startaufstellung oft nur begrenzte Einblicke in die tatsächliche Spielweise der Mannschaften bietet. Deshalb werden wir nun genauer darauf achten, welche Schwerpunkte die Trainer während des Ballbesitzes und der Verteidigung legen, um ein tieferes Verständnis für ihre Spielphilosophie zu gewinnen.

Barcelona im Ballbesitz:

Wenn Barcelona im Ballbesitz war, spielten sie in einer Formation, die entweder als 3-2-5 oder 3-2-2-3 interpretiert werden kann. In dieser Formation blieb Christensen in der zentralen Position, während Araujo sich auf der rechten Seite und Martinez auf der linken Seite positionierte. Balde rückte weiter nach vorne und agierte als Flügelspieler. Joao Felix bewegte sich in die Mitte und besetzte den Halbraum. Auf der anderen Seite nahm Cancello die Position auf dem Flügel ein, während Fermin, gleich wie Felix auf seiner Seite, in das Zentrum driftete. Dadurch entstand ein sogenanntes Box-Mittelfeld, wie es von vielen Mannschaften praktiziert wird. Dies sollte dazu beitragen, eine Überzahl im Mittelfeld zu schaffen, während gleichzeitig eine Absicherung durch mindestens fünf Spieler gewährleistet war. Mit Ferran Torres vorne, der kein klassischer Stürmer ist, waren die Positionen jedoch flexibel. Die Spieler tauschten immer wieder ihre Positionen, wobei stets darauf geachtet wurde, die Räume zu besetzen, die besetzt werden mussten.

Real Madrid im Ballbesitz:

Real Madrid agierte in verschiedenen Formationen im Spielaufbau. Es war jedoch offensichtlich, dass sie oft versuchten, in einem 2-3-5-System aufzubauen. Carvajal und Mendy nahmen dabei die Flügelpositionen ein, während Valverde in die Mitte ging, um den Halbraum zu besetzen und ein Boxmittelfeld zu formen. Dabei spielte Bellingham, der sich in seiner Position sehr flexibel zeigte, eine bedeutende Rolle. Er konnte sich gleichermaßen zurückfallen lassen, um am Spielaufbau im Mittelfeld teilzunehmen, oder nach vorne ziehen, um den Angriff zu unterstützen.

Aufgrund der Dominanz von Barcelona im Mittelfeld in der ersten Halbzeit, zogen sich Kroos (und auch Tchouameni) gelegentlich auf die Außenpositionen zurück, wobei die Außenverteidiger eine Position nach vorne schoben. Auf diese Weise versuchten sie, dem Druck zu entgehen und das Spiel von den Seiten aus zu gestalten. Auch Real Madrid ist dafür bekannt, vorne ein geordnetes Chaos zu verursachen.

Die Wahl von Ancelotti, mit Rodrygo statt Joselu zu beginnen, sollte dem Spiel mehr Agilität und Bewegung verleihen, indem die Spieler ständig ihre Positionen wechselten.

Die Defensive: Xavis Strategische Maßnahmen gegen Real Madrid

Welche waren Xavis Überlegungen im Vorfeld des Spiels? Es war ziemlich sicher, dass Vinicius in der Startelf stehen und auf der Außenbahn sowie gelegentlich im Zentrum agieren würde. Daher traf Xavi bewusst die Entscheidung, Araujo auf der Außenposition einzusetzen. Araujo zeichnet sich durch seine physische Präsenz und Schnelligkeit aus, weshalb es Sinn ergab, ihn in dieser Rolle spielen zu lassen, obwohl er normalerweise als Innenverteidiger fungiert. Gavi, der als Kämpfer und Arbeiter bekannt ist, erhielt die Aufgabe, den formstarken Bellingham zu decken. Praktisch in jeder Aktion verfolgte er ihn und versuchte, ihm keinen Raum zu lassen.

Wenn Real Madrid es schaffte, sich in die zweite Spielfeldzone zu kombinieren, schaltete Barcelona auf ein 4-4-2 um. Dabei rückte Fermin Lopez vor und verteidigte versetzt zusammen mit Ferran Torres.

Falls Mendy oder Carvajal jedoch aufrückten, änderte Barcelona die Formation und verteidigte auch in Formationen wie 5-4-1 oder 5-3-2.

Die Defensive: Ancelottis Strategische Maßnahmen gegen Barcelona

Carlo Ancelotti legte den Schwerpunkt darauf, aus einer sicheren Defensive heraus Angriffe zu starten. Daher wirkte die Mannschaft in der ersten Halbzeit aus taktischer Sicht manchmal sehr passiv, da sie oft tief stand. Real Madrid verteidigte in Formationen wie 5-3-2 oder 5-4-1. Aufgrund von Joao Felix' Qualitäten in den Halbräumen erhielt Carvajal die Aufgabe, ihn kontinuierlich zu decken. Dies erforderte, dass Valverde nach hinten einrückte, um Balde nicht alleine zu lassen, da Balde ebenfalls als sehr schneller Spieler bekannt ist. Es ergab Sinn, einen weiteren schnellen Spieler wie Valverde auf Balde anzusetzen.

Toni Kroos übernahm ebenfalls eine eher defensive Rolle im Mittelfeld und positionierte sich kurz vor der 5er-Kette, um die Räume dort zu schließen, da Barcelona gerne über die Mitte angreift.

Die erste Halbzeit:

Gündogan erzielte in der 6. Minute des Spiels ein etwas glückliches Tor mit einer Aktion durch die Mitte. Aufgrund von Real Madrids 5er-Kette und der tiefen Verteidigungsposition von Toni Kroos konnte Barcelona das Mittelfeld dominieren. Da Barcelona mit 5 Spielern aufbaute und Real Madrid nur mit 4 Spielern angreifen konnte, befand sich Real Madrid stets in der Unterzahl. Dadurch konnte Barcelona den Ball effektiv zirkulieren lassen, jedoch ohne dabei besonders gefährlich nach vorne zu werden.

Die zweite Halbzeit:

Die Anweisungen von Ancelotti könnten gewesen sein, ruhig zu bleiben, nicht in Panik zu geraten und diszipliniert zu verteidigen. Deshalb starteten sie erneut eher kontrolliert und defensiv in die zweite Halbzeit.

In der 52. Minute musste Ferland Mendy aufgrund einer Muskelverletzung ausgewechselt werden, und Camavinga kam für ihn ins Spiel. Real Madrid hatte nun einen zusätzlichen Spieler, der stark am Ball war und das Mittelfeld unterstützen konnte. Um die 60. Minute begann sich das Spiel langsam zu verändern, als Real Madrid aggressiver wurde, mehr Tiefe suchte und entschlossener angriff.

In der 63. Minute wurde Modric für Kroos eingewechselt und Joselu für Rodrygo. Modric gilt im Vergleich zu Kroos als kreativerer und offensiver Spieler. Joselu hingegen ist ein klassischer Strafraumstürmer mit körperlicher Präsenz, was auch Flanken ermöglichte. Real Madrid gewann durch diese Wechsel an Schwung und drängte Barcelona zurück. Barcelona verlor die Kontrolle im Mittelfeld, und Real Madrid wurde immer gefährlicher.

In der 68. Minute verwandelte Bellingham mit einem großartigen Weitschuss das Momentum in ein Tor. Real dominierte das Spiel in den folgenden Minuten, was Xavi dazu veranlasste, in der 72. Minute den jungen Fermin Lopez durch Romeu zu ersetzen. Romeu kam aufgrund seiner körperlichen Stärke ins Spiel, um mehr Zweikämpfe zu gewinnen. Gavi wiederum positionierte sich offensiver, um zusätzlichen Druck auszuüben. Dies sollte dazu beitragen, dass Xavis Team höher in der Formation stand und weniger Platz im Mittelfeld an Real Madrid abtrat.

In der 76. und 77. Minute wurden dann noch Yamal und Raphina für Cancelo und Felix eingewechselt. Angesichts des hohen Angriffsdrucks von Real Madrid versuchte Xavi mit zwei schnellen und wendigen Spielern dem entgegenzuwirken und hoffte auf schnelle Konteraktionen oder eine stärkere Spielkontrolle, da sich Real möglicherweise auf eine tiefere Verteidigung einstellen würde.

Tatsächlich kam es etwa 10 Minuten vor Spielende zu einer Konteraktion, die in einem gelungenen Abschluss von Lewandowski endete, der zuvor für Torres eingewechselt wurde. Danach wurde auch Real Madrid wieder vorsichtiger, und Barcelona konnte sich wieder etwas besser ins Spiel bringen. Die letzten Minuten waren geprägt von Umschaltmomenten, da beide Mannschaften sicherlich ein bisschen müde waren und gleichzeitig den Sieg suchten. So erzielte Bellingham in der 92. Minute das 2:1, indem er einen Abpraller nach einer Flanke verwertete, die durch eine glückliche Ablenkung von Modric zu ihm kam.

Fazit

Es ist stets faszinierend zu beobachten, welche Aspekte Trainer vor einem Spiel analysieren und wie sie ihren Plan umsetzen möchten. Dennoch ist der Ausgang eines Fußballspiels von zahlreichen Faktoren abhängig, auf die ein Trainer keinen direkten Einfluss hat. Daher halte ich es für gleichermaßen bedeutend, sich nicht nur vor dem Spiel bestmöglich vorzubereiten, sondern auch während des Spiels die Situation zu analysieren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Meiner Ansicht nach zeichnet dies einen erstklassigen Trainer aus.

Im Fall von Ancelotti kann im Nachhinein festgestellt werden, dass er zur richtigen Zeit die Wechsel vornahm, und das Endergebnis bestätigt letztendlich seine Entscheidungen. Ich denke, er traf diese Entscheidungen basierend auf seiner Erfahrung und auch seinem intuitiven Gespür. Es bestand jedoch das Risiko, dass Barcelona das 2-0 erzielen könnte, und im Nachhinein wären seine Entscheidungen, Modric und Camavinga so spät ins Spiel zu bringen, möglicherweise kritisiert worden. Das macht die Position des Trainers so interessant und anspruchsvoll, da zahlreiche Entscheidungen getroffen werden müssen, die das richtige Momentum erfordern.

Clásico-Bilanz

➡️Umfrage

Ich frage mich, wie viele Trainer im Amateurfußball überhaupt versuchen, den Gegner zu analysieren, da sie oft nicht über die gleichen Ressourcen wie Profis verfügen. Deshalb die Frage an dich:

Vielen Dank fürs Lesen. Schon am Freitag erwartet dich der nächste Newsletter, in dem wir weitere wichtige Aspekte des Pressings behandeln werden, wie Absicherung und Abseitsfalle.

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