Die Prinzipien des Positionsspiels

Wie Profimannschaften sich sich im Ballbesitz positionieren

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Positionsspiel

  2. 🔎Formenanalyse im Spitzenfussball: Im Ballbesitz / Nicht im Ballbesitz

  3. 🆕3 neue Übungen für dich!

  4.  🎁Teste unser Fußball-Notion-Template: Wir suchen nach drei freiwilligen Teilnehmern!

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⚽Positionsspiel

Die taktische Ausrichtung einer Mannschaft im Spiel beschreibt die spezifische Aufteilung der Spieler während des Ballbesitzes. Dabei ist es entscheidend, dass sämtliche Positionen auf dem Spielfeld zu jeder Zeit besetzt sind. Jeder Trainer hat individuelle Vorstellungen darüber, welche Positionen oder genauer gesagt, welche Räume auf dem Feld von den Spielern eingenommen werden müssen.

Positionsspiel ist immer abhängig vom Gegner

Die Fußballtaktik konzentriert sich darauf, den Raum auf dem Spielfeld optimal zu nutzen. Selbst im Ballbesitzspiel ist die Frage nach der besten Raumaufteilung eine zentrale Überlegung für Spieler und Trainer gleichermaßen. Die Art und Weise, wie ein Team den Raum nutzt, sollte darauf abzielen, die Stärken der Mannschaft bestmöglich zur Geltung zu bringen. In letzten Newsletter habe ich bereits festgestellt, dass es keine universelle Formation gibt, die einem Team automatisch einen Vorteil verschafft. Es geht nicht nur darum, Positionen zu besetzen, sondern darum, dass die angreifende Mannschaft im Vergleich zur verteidigenden Mannschaft Vorteile erzielt.

Prinzipien des Positionsspiels:

  • Tiefe attackieren: Das angreifende Team sollte ständig nach Tiefe streben. Ein Pass in die Tiefe ist für den Gegner besonders unangenehm, da ein Angreifer, der hinter der Abwehr angespielt wird, ungestört auf das Tor zulaufen kann, was eine große Chance auf ein Tor bedeutet. Diese Möglichkeit, hinter die gegnerische Abwehr zu gelangen, muss kontinuierlich gesucht werden, um solche Chancen zu eröffnen. Tiefe im eigenen Angriff hat zusätzliche Effekte. Stell dir vor, dass ein Team nur einen Angreifer nahe der gegnerischen Abwehr platziert. Die gegnerische Abwehr könnte sich dadurch weiter nach vorne schieben, da es kaum Bedrohung durch Tiefe gibt. Das wiederum könnte das gegnerische Mittelfeld beeinflussen, und so weiter. Die Angreifer müssen sicherstellen, dass die Tiefe des Raums jederzeit eine Bedrohung darstellt, um die gegnerische Abwehr zurückzudrängen und Räume im Mittelfeld und in der Abwehr zu schaffen.Die Verteidiger haben einen Vorteil durch die Abseitsregel, können aber dennoch bedroht werden, wenn die Angreifer gut positioniert sind und den Raum hinter der Abwehr geschickt nutzen. Es ist entscheidend, dass die Angreifer die Tiefe im Angriff immer wieder demonstrieren und die Laufwege hinter die Abwehr andeuten, um entweder den Ball hinter der Abwehr zu erhalten oder die gegnerische Abwehr zurückzudrängen, was wiederum Räume vor der Abwehr schafft. Tiefe ist im eigenen Angriff grundlegend und eines der wichtigsten Prinzipien im Positionsspiel.

  • Zentrum besetzen: Die Verteidigung des Zentrums ist neben dem Schutz der Tiefe von hoher Bedeutung für die gegnerische Abwehr. Der zentrale Spieler hat die Möglichkeit, das Spiel in jede Richtung zu lenken, was für die Abwehr eine große Herausforderung darstellt, da sie nicht genau vorhersagen kann, welche Aktion als Nächstes folgt. Um diesen Vorteil zu nutzen, muss das angreifende Team das Zentrum des Spielfelds besetzen. Spieler, die sich in zentralen Positionen befinden, sind nicht nur aus dieser Perspektive wichtig.Viele verteidigende Teams lenken ihre Bemühungen darauf, das angreifende Team auf die Flügel zu drängen, um dort den ballführenden Spieler zu isolieren. Um dem entgegenzuwirken, ist es entscheidend, dass Spieler im Zentrum sich anbieten, um als Unterstützung für die Spieler auf den Flügeln zu fungieren, sobald der Ball dorthin gelangt. Eine effektive Besetzung des Zentrums ist somit von großer Bedeutung, um die Angriffe zu stabilisieren und den Spielraum zu erweitern.

  • Breite besetzen: Das nächste Prinzip mag auf den ersten Blick paradox erscheinen. Normalerweise möchten verteidigende Teams den Gegner auf die Flügel lenken. Dort ist der Gegner weit weg vom Tor, und seine Handlungsoptionen sind durch die Seitenlinie begrenzt. Trotzdem wäre es für das angreifende Team unklug, die Breite nicht zu besetzen. Stellen wir uns vor, dass Manchester City keine Spieler auf den Außenpositionen hätte. Der Gegner müsste sich nicht um die Abdeckung der Breite des Feldes kümmern. Ihre Abwehr könnte sich im Zentrum kompakt positionieren, und der Gegner würde wahrscheinlich keine Fünferkette in der Abwehr bilden, da es keine Bedrohung über die Flügel gäbe. Die Schaffung von Breite hat also einen zusätzlichen Effekt: Der Gegner soll auseinandergezogen werden. Das Ziel ist es, die Gegner nach außen zu locken und dadurch die Zwischenräume zwischen den Verteidigern zu vergrößern. Die Breite hat jedoch noch einen weiteren Effekt. Wenn der Ball zu einem auf den Außen positionierten Angreifer gespielt wird, muss der Gegner reagieren. Die Mannschaft muss ihre defensive Formation anpassen und sich in Richtung des Flügels verschieben. Guardiola bei City nutzt genau dieses Prinzip. Er beschreibt seinen Stil so: "Das Geheimnis eines jeden Mannschaftsspiels besteht darin, das Spiel auf eine Seite zu locken, um die andere Seite freizugeben. Und wenn uns das gelungen ist, müssen wir es über die andere Seite versuchen." Damit das funktioniert, muss das eigene Team Breite herstellen. Guardiolas Team setzt das in der Aufbaulinie um: Zwei Spieler sind in der Breite direkte Anspielstationen, um das Spiel von einer Seite zur anderen verlagern zu können. Die Nutzung der Breite des Feldes ist eine effektive Möglichkeit, den Gegner zum Verschieben zu zwingen - in der Hoffnung, dass er dabei eine Lücke offenbart.

  • Räume zwischen den Linien besetzen: Sowohl das Erzeugen von Breite als auch das Schaffen von Tiefe zielen darauf ab, den Gegner auseinanderzuziehen. Der Gegner soll möglichst viel Platz auf dem Feld abdecken müssen, anstatt das Spielfeld eng zu machen. Für das angreifende Team wäre es nachteilig, wenn der Spieler am Ball nicht nur Anspielstationen, sondern auch genügend Zeit und Raum zur Verfügung hätte. Jedoch wären das Erzeugen von Breite und Tiefe nutzlos, wenn das eigene Team nicht die Vorteile nutzt, die sich daraus ergeben. Die entstehenden Lücken, die der Gegner öffnet, müssen ebenfalls besetzt werden, insbesondere der Raum zwischen den gegnerischen Linien. Wenn ein Spieler hier den Ball erhält, hat er die Möglichkeit, sich umzudrehen und in Richtung des gegnerischen Tors zu attackieren. Genau diese Räume zwischen den gegnerischen Linien besetzt zum Beispiel City. Auch die Zwischenräume zwischen den verteidigenden Spielern sollten besetzt sein. Nur wenn sich die Angreifer von ihren Gegenspielern lösen, können sie effektiv durch Pässe ins Spiel eingebunden werden. Befindet sich ein Angreifer nun in der Schnittstelle zwischen zwei Verteidigern, zwingt er die Verteidiger zu einer Entscheidung: Sie müssen sich absprechen, wer den Angreifer abdeckt. Im Angriff geht es immer darum, den Gegner vor Entscheidungen zu stellen und so den Druck zu erhöhen. Demnach sollten die Angreifer stets versuchen, sich zwischen zwei Verteidigern zu positionieren, um genau diese Situation herbeizuführen.

🔎Formenanalyse im Spitzenfussball: Im Ballbesitz / Nicht im Ballbesitz

Ich möchte euch eine aufschlussreiche Analyse zu diesem Thema vorstellen, die von OPTA Analyst stammt:

Formenanalyse

Die Erfassung von Tracking-Daten in Teamsportarten ist von Natur aus ungeordnet, da sich Spieler ständig über das Spielfeld bewegen. Das Opta Vision Shape Analysis-Modell enthüllt die Strategie hinter dieser Bewegung, indem es berücksichtigt, wie Spieler in jedem Moment des Spiels zueinander positioniert sind. Durch die Unterscheidung zwischen Ballbesitz und Nicht-Ballbesitz eines Teams können wir zwischen deren Angriffs- und Verteidigungsformationen unterscheiden.

Um diese Beziehungen den bekannten Formationen im Fußball zuzuordnen, haben wir hierarchisches Clustering anhand von über 2.000 Spielen mit Tracking-Daten verwendet, um 17 unterschiedliche Formationen bei Ballbesitz und 13 unterschiedliche Formationen bei Nicht-Ballbesitz zu identifizieren. Durch diesen datenbasierten Ansatz sind wir nicht durch traditionelle Formationsbezeichnungen voreingenommen und wir können die am häufigsten von Teams verwendeten Formationen identifizieren.

🆕3 neue Übungen für dich!

Wir haben drei neue Übungen für Dich bereit! Registriere dich kostenfrei als Website-Mitglied, um uneingeschränkten Zugang zu allen Übungen zu erhalten. Wir bemühen uns, wöchentlich neue Übungen hochzuladen.

  • Passübung Chelsea

  • Passübung Ajax (abprallen)

  • Fun Games: Walking Football

🎁Teste unser Fußball-Notion-Template: Wir suchen nach drei freiwilligen Teilnehmern!

Wir suchen drei Freiwillige, die unser Notion-Template für Fußballteams gründlich testen möchten. Als Dankeschön bieten wir den Testern das Tool anschliessend kostenlos an. Interessiert? Schreibe uns eine Email mit dem Betreff “Notion” an [email protected] und erhalte mehr Informationen.

Bitte beachten: Falls sich mehr als drei Tester freiwillig melden, wählen wir die ersten drei Bewerber chronologisch aus.

⚽Geniesst das Wochenende und bis bald⚽

PS: Wenn du magst: Besuche unsere Website, um exklusive Trainingsvideos anzusehen und passende Produkte zu finden, die dir bei deiner täglichen Trainertätigkeit helfen. https://www.fussballcoaches.com

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