Die Evolution des Liberos

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

  1. ⚽Der Libero: Verschwunden, aber nicht vergessen

  2. 🆕2 neue Übungen für Dich!

⚽Der Libero: Verschwunden, aber nicht vergessen

Wisst ihr noch, als der "Libero" im Fußball eine echte Legende war? Er war der Organisator, der Retter in der Not und sogar ein Spielmacher. Doch im Laufe der Zeit verschwand diese Position fast komplett aus dem Spiel – obwohl immer noch ein Hauch von ihr in der Fußballwelt weht. Wir erklären, warum es den klassischen Libero nicht mehr gibt und welche Elemente davon trotzdem noch im Fußball zu finden sind.

Libero – das bedeutet "freier Mann". Früher war das im Fußball der Spieler, der ohne direkten Gegenspieler hinter der Abwehr agierte. Sein Job war es, einzuspringen, wenn der Gegner den eigenen Verteidiger überspielt hatte. In den Siebzigern hauchte vor allem Franz Beckenbauer der Rolle des Liberos neues Leben ein.

Wenn beide Teams einen Libero haben und alle anderen Spieler einem Gegenspieler zugewiesen sind, ist der eigene Libero der freie Mann in Ballbesitz. Statt hinten zu stehen, mischten sich Spieler wie Beckenbauer aktiv ins Angriffsspiel ein, wenn sie den Ball hatten. Seine berühmten Sololäufe waren möglich, weil ihm kein Gegenspieler auf den Fersen war – schließlich blieb der gegnerische Libero hinter der Abwehr.

Franz Beckenbauer

Ein eigenes Ende heraufbeschworen

Vom Verteidiger zum Schlüsselspieler in der Offensive: Die Rolle der Nummer Fünf musste sich modernisieren, um defensiv nicht ständig in Unterzahl zu sein. Einige Trainer versuchten, den gegnerischen Libero zu decken, aber das funktionierte oft nicht, weil die Stürmer sich oft nur zum Schein zurückzogen.

Andere Trainer schickten ihren eigenen Libero ins Duell mit dem gegnerischen Libero. Das führte oft zu klaren Mann-gegen-Mann-Situationen auf dem ganzen Platz. Das Problem dabei: Wenn ein Spieler überwunden wurde, hatte der Gegner viel Platz und konnte schnell gefährlich werden – genau das wollte man mit dem Libero eigentlich verhindern.

Die technische und athletische Qualität der Spieler stieg ständig, vor allem im Angriff. Die Teams verabschiedeten sich nach und nach vom Konzept des Liberos und der Manndeckung. Stattdessen setzten die Trainer auf eine taktische Raumdeckung, um die Offensivspieler besser zu kontrollieren.

Die Idee dabei war, den Gegenspielern wenig Raum und Zeit zu geben. Jeder Spieler musste sich bewegen, um in Ballnähe Überzahl zu schaffen. Ein Spieler attackierte den Ballführenden, während andere die Räume sicherten. Jeder Spieler musste mal verteidigen und mal angreifen.

Atl. Madrid: Mittelfeldpressing / 5-3-2

Durch bessere Fitness und taktisches Training waren die Abstände zwischen den Spielern so gering, dass ein Spieler am Ball nur noch Sekundenbruchteile Zeit hatte, bevor er unter Druck gesetzt wurde. Das hat die Defensive komplett verändert und die Ära des klassischen Liberos endgültig beendet.

Die Modernen Liberos

In den letzten Jahren gab es taktische Neuerungen, die Elemente des Liberos zurückbrachten. Früher rückte ein defensiver Mittelfeldspieler manchmal zwischen die Verteidiger, was im 4-4-2-System half, die gegnerischen Stürmer auszuspielen.

Die Mittelfeldspieler zeigten später ihre Passqualitäten, indem sie sich zwischen Innen- und Außenverteidigern positionierten. So konnten sie besser angreifen und das Spiel im Mittelfeld beeinflussen.

Dann begannen plötzlich Torhüter, Libero-ähnliche Aufgaben zu übernehmen. Manuel Neuers Spiel bei der Weltmeisterschaft 2014 zeigte, wie ein Torwart Chancen des Gegners verhindern konnte, indem er weit aus dem Tor kam.

Einige Torhüter wie Neuer bei Bayern oder Marc-André ter Stegen beim FC Barcelona wurden mehr ins Spielaufbau einbezogen. Heutzutage sind präzise Pässe und lange Abschläge mit beiden Füßen ein wichtiger Teil des Spiels für Spitzen-Torhüter.

Marc-Andre ter Stegen

Heutzutage spielen viele Spitzenteams mit einer Formation von drei Verteidigern, wenn sie den Ball haben. Zusätzlich positionieren sie zwei defensive Mittelfeldspieler in der Nähe dieser Dreierabwehr, um eine zahlenmäßige Überlegenheit zu schaffen. Jeder Verteidiger, egal ob zentral oder auf den Halbpositionen, muss stark im Passspiel sein und aktiv am Spielgeschehen teilnehmen.

Die Innenverteidiger gehören zu den Spielern mit den meisten Ballkontakten während eines Spiels. Daher ist ein gutes Passspiel mittlerweile unverzichtbar geworden. Sie sind essenziell, um das Spiel von hinten aufzubauen und den Ballbesitz zu kontrollieren. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Verteidiger nicht nur defensiv stark sein müssen, sondern auch eine entscheidende Rolle im Spielaufbau übernehmen.

In der aktuellen Premier League-Saison gehören sieben Verteidiger zu den Top 10 Spielern mit den meisten absolvierten Pässen.

Ganz im Gedenken an Franz Beckenbauer, der am 7. Januar 2024 leider verstorben ist, präsentieren wir euch ein Video mit den 5 besten Toren seiner herausragenden Karriere. Möge er in Frieden ruhen.

🆕2 neue Übungen für Dich!

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Spiel mit Nachrücken

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