⚽De Zerbis Spielaufbau bei Marseille

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Hallo und herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe unseres Newsletters! In dieser Ausgabe stehen folgende Themen im Fokus:

1. ⚽De Zerbis Spielaufbau bei Marseille

2. 👉3 Neue Übungen! 🚨Black Friday Week!

⚽De Zerbis Spielaufbau bei Marseille

Spielaufbau vom Torhüter – Der Ansatz von De Zerbi

Im Spielaufbau aus Zone 1 setzt De Zerbi auf eine klare Struktur: Seine Mannschaft formiert sich in einer Viererkette mit zwei zentralen Sechsern. Beim Abstoss positionieren sich die beiden Innenverteidiger nah am Torhüter. Einer der Innenverteidiger eröffnet den Spielzug, indem er den Ball zurück zum zentral positionierten Torhüter spielt. Diese Vorgehensweise hat einen strategischen Hintergrund: Der Torhüter im Zentrum kann den Druck des gegnerischen Pressings besser umspielen, was das gezielte Anlaufen der Gegner erschwert.

Die übrigen vier offensiven Spieler positionieren sich relativ hoch, in der Regel auf Höhe der Mittellinie, und lassen bewusst einen freien Zwischenraum entstehen. Diese Staffelung variiert natürlich je nach gegnerischer Formation und Pressingstrategie. Steht der Gegner hoch und agiert aggressiv, etwa mit sechs Spielern im Pressing und einer Eins-gegen-Eins-Deckung in der Defensive, wird der Aufbau aus der Tiefe deutlich anspruchsvoller – auch wenn die eigene Mannschaft durch den mitspielenden Torhüter rechnerisch in Überzahl ist.

In solchen Szenarien entscheidet sich der Torhüter häufig für einen langen Ball in den freien Zwischenraum. Einer der vier offensiven Spieler lässt sich dann fallen, um den Ball entweder prallen zu lassen oder – wenn es die Situation erlaubt – sich direkt aufzudrehen und den Angriff fortzusetzen.

Mit dieser Herangehensweise schafft es De Zerbi, den Gegner zu überlisten und flexibel auf verschiedene Pressingstrategien zu reagieren.

Spielaufbau im Open Play – Variabilität bei De Zerbi

Im offenen Spielaufbau zeigt De Zerbi eine beeindruckende Flexibilität in seinen Formationen. Häufig wechselt er beim Übergang aus Zone 1 auf ein 3-2-5-System, um klare Strukturen und Anspieloptionen zu schaffen.

Dabei kommt es jedoch oft vor, dass sich die beiden Zehner etwas zurückfallen lassen und den Zwischenraum besetzen. So entsteht je nach Gegner auch ein 3-2-2-5, das berühmte "Box-Mittelfeld", welches Überzahl im Zentrum ermöglicht.

In der Offensive behalten die vordersten drei Spieler klare Aufgaben:

• Einer besetzt das Zentrum, steht oft zwischen den gegnerischen Innenverteidigern und sorgt gezielt für Tiefenläufe.

• Die beiden anderen Spieler bleiben breit an den Außenlinien, um sowohl Breite als auch Tiefe im Angriffsspiel zu gewährleisten.

Gleichzeitig bleibt De Zerbis Team flexibel. In einigen Situationen wechselt die Formation auch auf ein 4-2-4, bevor sich diese in Zone 2 häufig zu einer Dreierkette umformt. Hierbei rückt einer der Aussenverteidiger ins Zentrum, um dort eine zusätzliche Anspielstation zu schaffen und Überzahl zu generieren.

Anpassung an den Gegner und die Zone

De Zerbis Formationen hängen stark von der gegnerischen Spielweise ab:

• Hohes Pressing: Hier ist es entscheidend, durch kluges Positionsspiel die Pressinglinien zu überwinden.

• Mittelfeldpressing oder Low Block: In diesen Szenarien wird geduldig auf Lücken in der gegnerischen Formation gewartet, um gezielte Durchbrüche zu starten.

Auch die Zone auf dem Spielfeld spielt eine wichtige Rolle. In Zone 1, der eigenen Defensivzone, wird besonders auf Sicherheit geachtet. Hier setzt De Zerbi in der Regel auf eine höhere Spieleranzahl, und das aus zwei Hauptgründen:

1. Mehr Spieloptionen: Eine höhere Präsenz erleichtert das Umspielen des Pressings.

2. Ballrückeroberung: Bei einem Ballverlust in der Nähe des eigenen Tores stehen genügend Spieler bereit, um den Ball sofort zurückzugewinnen.

Balance ist der Schlüssel

Fussball ist für De Zerbi ein Spiel der Balance. Jedes System und jede Formation wird mit Bedacht gewählt, um die richtige Mischung aus Risiko und Stabilität zu gewährleisten. Dies zeigt sich nicht nur in der taktischen Flexibilität, sondern auch in der Fähigkeit, auf verschiedene Spielsituationen und Gegner dynamisch zu reagieren.

Überzahl im Mittelfeld – Der Schlüssel in De Zerbis Spiel

De Zerbis Prinzipien sind klar und konsequent, unabhängig von der gewählten Formation: Im Mittelfeld soll stets Überzahl geschaffen werden. Diese Überzahl ermöglicht es seiner Mannschaft, durch präzise und kurze Pässe Kontrolle zu behalten und im richtigen Moment das Tempo zu erhöhen. Ziel ist es, dynamisch in die dritte Zone vorzudringen und so Räume und Torchancen zu kreieren.

Die Strategie dahinter

De Zerbi möchte den Gegner aus seiner defensiven Ordnung herauslocken. Um dies zu erreichen, setzt er auf kürzere Passwege und eine kompakte Staffelung seiner Spieler. Die Spieler stehen bewusst eng zueinander, was folgende Vorteile bietet:

1. Schnellerer Ballzirkulation: Durch kurze Passwege kann der Ball effizienter bewegt und der Gegner unter Druck gesetzt werden.

2. Schnelles Gegenpressing: Sollte der Ball verloren gehen, sind die Spieler nah genug beieinander, um sofort Druck auszuüben und den Ball schnell zurückzuerobern.

Geduld und Effizienz

De Zerbis Ansatz im Mittelfeld basiert auf Geduld. Seine Spieler kontrollieren den Ball, zirkulieren ihn und warten gezielt auf einen Fehler des Gegners. Sobald sich eine Lücke auftut, wird diese mit präzisem, schnellem Spiel ausgenutzt, um den Gegner direkt zu bestrafen.

Positionswechsel und klare Abläufe – De Zerbis taktische Präzision

In De Zerbis System sind klare und wiederholende Abläufe erkennbar, besonders in den letzten Spielen. Sobald sich seine Mannschaft in Zone 2 befindet, folgen die Spieler einem strukturierten Plan, der den Gegner vor schwierige Entscheidungen stellt.

Der Aussenverteidiger im Mittelfeld

Ein häufiges Muster ist, dass ein Außenverteidiger ins Mittelfeld rückt und dort das Box-Mittelfeld komplettiert. Dieser Bewegung liegt eine gezielte Strategie zugrunde:

• Option 1: Der gegnerische Spieler deckt den hereingerückten Aussenverteidiger, wodurch sich mehr Platz für den Flügelspieler ergibt. Dies ist besonders effektiv bei schnellen und dribbelstarken Flügelspielern, die in 1-gegen-1-Situationen den Unterschied machen können.

• Option 2: Der Gegner ignoriert den Aussenverteidiger im Mittelfeld, was ihm erlaubt, ungestört angespielt zu werden und das Spiel zu gestalten.

Dynamik durch fallende Sechser

Ein weiteres wiederkehrendes Muster ist, dass sich einer der beiden Sechser situativ in die Innenverteidigung zurückfallen lässt. Diese Bewegung hat mehrere Auswirkungen:

• Die Aussenverteidiger schieben höher und schaffen Breite im Angriff.

• Spieler wie Greenwood rücken in den Halbraum ins Mittelfeld vor. Greenwood wird dabei oft eingebunden, da er sich durch seine Qualitäten im Drehen und Auflösen enger Situationen in diesen Räumen besonders auszeichnet.

Automatisierungen und Flexibilität

Die klaren Abläufe sorgen dafür, dass jeder Spieler die nächste Aktion versteht und umsetzt. Sobald sich ein Sechser zurückfallen lässt, weiß das gesamte Team, wie es sich entsprechend verschieben muss, um die Balance zu halten und neue Räume zu besetzen.

Timing und Bewegung – Die Kunst des Freilaufens bei De Zerbi

Das Timing spielt im Fussball generell eine entscheidende Rolle, doch in De Zerbis System ist es ein zentraler Baustein seiner Spielphilosophie. Es geht darum, den perfekten Moment zu finden, um sich vom Gegner zu lösen, den Ball präzise zu empfangen und das Spiel nahtlos fortzusetzen.

Präzision im Training

In De Zerbis Training werden diese Abläufe täglich geübt. Dabei steht vor allem die Frage im Fokus:

• Wann löse ich mich vom Gegner?

• Wie werde ich angespielt – und auf welchem Fuß?

Seine Spielidee zeigt, dass es oft schon genügt, 1-2 Meter Raum zu gewinnen, um den nächsten Pass erfolgreich zu spielen. Diese kleinen, aber entscheidenden Bewegungen verschaffen den Spielern den Bruchteil einer Sekunde Vorsprung – und dieser Vorteil kann spielentscheidend sein.

Sich freistellen: Effektive Bewegungsmuster

De Zerbis Spieler agieren oft vermeintlich passiv, stehen leicht hinter ihrem Gegenspieler oder in seinem Deckungsschatten. Plötzlich starten sie mit einer kurzen, explosiven Bewegung aus dem Rücken des Gegners heraus, um sich anzubieten. Dies erfordert nicht viel Platz – ein kurzer Sprint über 4-5 Meter reicht oft aus, um die entscheidende Lücke zu schaffen.

Der perfekte Passmoment

Kommt der Pass im richtigen Moment, ist der Verteidiger meist machtlos. Warum?

1. Die Passdistanz ist kurz, wodurch der Ball schnell verarbeitet werden kann.

2. Die Spieler wissen bereits, wie es weitergeht – der nächste Spielzug ist in ihrem Kopf vorbereitet.

Stetige Wiederholung im Training

Das gezielte Üben dieser Bewegungsmuster ist essenziell, denn Timing und die richtigen Freilaufbewegungen sind keine Zufälle. Sie entstehen durch ständige Wiederholung und genaue Abstimmung zwischen Passgeber und Passempfänger.

Geduld – Ein zentrales Element in De Zerbis Spielphilosophie

De Zerbi verfolgt eine klare Spielidee, die konsequent umgesetzt wird – mit allen Vor- und Nachteilen, die damit einhergehen. Sein Ziel ist es, den Gegner aus der defensiven Ordnung zu locken, ihn zum Pressing zu verleiten und dadurch Räume für die eigene Mannschaft zu schaffen. Das erfordert jedoch eine wesentliche Tugend: Geduld.

Den Gegner zum Pressing zwingen

Mittlerweile ist De Zerbis Ansatz bei vielen Gegnern bekannt, was dazu führt, dass sie oft vorsichtiger im Pressing agieren. Doch es liegt in der Natur des Spiels – und des Menschen –, dass die Gegner irgendwann versuchen, den Ball zu erobern. Genau hier zeigt sich die Stärke von De Zerbis Mannschaft:

• Mit kurzen Pässen und cleverem Ballbesitzspiel.

• Durch gezieltes Abwarten, manchmal mit dem Ball unter der Sohle, um den Gegner zu provozieren.

Diese Momente können auf den ersten Blick träge wirken, doch sie sind bewusst gewählt, um den Gegner aus der Reserve zu locken und anschließend die entstehenden Räume effektiv zu nutzen.

Herausforderungen bei Rückstand

Die Geduld zu bewahren, ist besonders dann schwierig, wenn das Team im Rückstand liegt. Der natürliche Impuls, Angriffe zu erzwingen, kann dazu führen, dass die Struktur verloren geht. Doch De Zerbis Mannschaft zeigt, dass Disziplin und Ruhe auch in solchen Situationen Teil ihrer DNA geworden sind – ein beeindruckender Fortschritt, besonders angesichts seiner noch kurzen Amtszeit in Marseille.

Wandel in Marseille

Die Transformation, die De Zerbi bei Marseille bewirkt hat, ist bemerkenswert. Ein Team, das in den Jahren zuvor einen völlig anderen Fussball spielte, präsentiert sich nun als disziplinierte, taktisch versierte Einheit. Es ist klar zu erkennen, dass De Zerbi bereits deutliche Spuren hinterlassen hat – und das in kürzester Zeit.

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